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Das Bistum Essen sucht Hilfe zur Zukunftssicherung seiner Schulen. Das Ruhrbistum wolle „seine Bischöflichen Schulen erhalten“, erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer. Das werde mittelfristig ohne Unterstützung nicht klappen.
Das Bistum Essen sucht Hilfe zur Zukunftssicherung seiner Schulen. Das Ruhrbistum wolle „seine Bischöflichen Schulen erhalten und Unsicherheiten für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer vermeiden“, erklärt der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer auf der Internetseite des Bistums. Allerdings werde man dieses Ziel mittelfristig ohne Unterstützung nicht erreichen können: „Darum suchen wir derzeit das Gespräch mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung.“
Der Generalvikar verweist auf den demografischen Wandel, eine abnehmende Kirchenbindung und die sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern, was in wenigen Jahren zu deutlich geringeren Kirchensteuereinnahmen führen werde. Zugleich stiegen die Kosten in allen Bereichen.
Sorge vor wirtschaftlicher Schieflage
Um eine gravierende wirtschaftliche Schieflage zu vermeiden, müssten jetzt Schritte eingeleitet werden. Mittelfristig sei das Bistum nicht in der Lage, „die Trägerschaft aller Schulen in einer Weise aufrecht zu erhalten, die den hohen Qualitätsansprüchen genügt“. Das gelte besonders für die Investitionsverpflichtungen, die das Bistum als Schulträger habe, um seine Schulgebäude auf hohem Standard zu halten.
Zunächst hat nach den Angaben der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Bistums Essen empfohlen, Sondierungsgespräche anzustoßen. „Solche Gespräche brauchen in einem ersten Schritt einen geschützten Raum, weil es darum geht, verschiedene Möglichkeiten auszuloten und frei zu denken, ohne unter Entscheidungsdruck zu stehen“, erklärt Pfeffer. „Wir wollen auch in Zukunft mit der Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien einen wesentlichen Schwerpunkt setzen und darum auch in der Trägerschaft von Kitas und Schulen verbleiben.“
Bistum trägt sieben Schulen
Der Duisburger Katholikenrat und der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) der Stadt hatten sich gegen angebliche Pläne des Bistums gewandt, das Abtei-Gymnasium in Hamborn und das Hildegardis-Gymnasium in der Stadtmitte aus seiner Trägerschaft zu entlassen.
Das Bistum Essen ist Träger von sieben Schulen. Dafür brachte es laut Jahresbilanz 2016 rund 6,6 Millionen Euro aus Eigenmitteln auf. Statt der geforderten gesetzlichen sechs trage das Bistum hier faktisch 15 Prozent des Aufwands, hatte Finanzdirektor Daniel Beckmann erklärt.