Diözese startet Medien-Projekt

Bistum Münster: Drei Pfarreien erproben neue Wege der Kommunikation

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Das Bistum Münster möchte die Mitgliederkommunikation verbessern und hat drei Pfarreien ausgewählt, neue Formen der Beziehungspflege auszuprobieren. Geplant sind mehr Dialog und eine bessere Feedback-Kultur.

Drei Pfarreien im Bistum Münster nehmen an einem Projekt teil, das neue Ideen in der Mitgliederkommunikation entwickeln soll. „Es sollen Wege gefunden werden, die Bindung der Katholiken an die Kirche zu stärken und Gemeindemitglieder letztlich von einem Kirchenaustritt abzuhalten“, sagt Carsten Wendler vom Pfarreiratsvorstand der Pfarrei St. Peter und Paul in Ramsdorf-Velen-Hochmoor im Kreis Borken.

Die ländlich geprägte Pfarrei wird wie die Pfarreien St. Vitus in Olfen im Kreis Coesfeld und St. Antonius in Rheine im Kreis Steinfurt in den nächsten Monaten mit noch näher zu definierenden Projekten mit den Gemeindemitgliedern darüber im Austausch kommen, was „die Basis“ von den Pfarreien und von der katholischen Kirche im Allgemeinen erwartet. „Wir machen uns in der Pfarrei schon eine Weile darüber Gedanken, was sich Menschen von ihrer Kirche wünschen und mit was für Angeboten man sie vor Ort erreichen kann“, sagt Wendler.

Beziehungspflege zu Kirchenmitgliedern

Bei einem Informationstreffen des Bistums Münster zum Projekt „Neue Wege in der Mitgliederkommunikation“ hatte das Pfarreiratsmitglied zusammen mit Pfarrer Martin Limberg und dem Verbundleiter der Kindertagesstätten, Patrick Geukes, erfahren, welche Möglichkeiten ein „Testraum“ beinhaltet: „In zwei Bereichen soll die Kommunikation jetzt noch verbessert und Projektgegenstand werden. Zum einen auf der Beziehungs- und Zufriedenheitsebene zwischen Katholiken und Pfarrei und zum anderen bei der Vernetzung zwischen Kindertageseinrichtungen und Pfarrei“, sagt Wendler.

Von der professionellen Begleitung durch das Bistum Münster und Umsetzung durch die Dialog-Medien-Agentur „kampanile“ in Münster erwartet auch Helga Eckmann vom Pfarreiratsvorstand St. Vitus in Olfen neue Impulse: „Wir nehmen gern am Projekt teil. Wir wollen jüngere Menschen ansprechen, die im Kommunikationsverhalten neue Wege gehen und die kaum noch über die klassischen Medien erreicht werden.“

Basis-Arbeit gegen die Kirchenkrise

Überlegt werde, wie für die jeweiligen Generationen die passenden Informationskanäle gefunden werden: „Wir leisten in der Pfarrei gute Arbeit, die von vielen als wertvoll empfunden wird. Dieses gute Image wollen wir nach außen zeigen, auch wenn sich die Kirchen im Abwärtstrend befinden.“

Das Projekt „Neue Wege in der Mitgliederkommunikation“ basiert auf einer Zufriedenheitsstudie, die vor einigen Jahren im Bistum Münster durchgeführt worden ist. In den Bewertungen kam damals zum Vorschein, dass viele in Distanz zur Kirche lebende Menschen die Gemeindearbeit und die karitativen Dienste schätzen.

Offenheit und kritischer Diskurs

Der frühere Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat, Pater Manfred Kollig, sagte damals als Konsequenz aus den Ergebnissen der Zufriedenheitsstudie: „Die Kommunikation nach außen und innen sollte professionalisiert und verstärkt werden. Angesichts des kommunikativen Wandels und eines völlig veränderten Mediennutzungsverhaltens muss auch die Kirche im Bistum Münster neue Wege in der Kommunikation mit den Menschen gehen. Es braucht eine Feedback-Kultur, eine verbesserte Ansprechbarkeit, eine multimediale Kommunikation und Offenheit für Dialog und kritischen Diskurs.“

Vom „kommunikativen Testraum“ erhofft sich Pfarrer Jan Kröger von der Pfarrei St. Antonius in Rheine eine Verbesserung der Beziehungspflege zwischen Pfarrei und Mitgliedern: „Wir wollen an die Bistums-Kampagne ‚Kirche ist mehr!‘ anknüpfen, die nach der Veröffentlichung der statistischen Daten mit den hohen Kirchenaustrittszahlen entstanden ist.“

Über das Gute reden

In den sechs Kirchorten seiner Pfarrei in Rheine laufe viel kirchliches Engagement. Das wolle man herausstreichen, denn viele verbänden die Angebote nicht unbedingt mit Kirche. „Es gilt also auch bei uns: Besser werden geht immer“, sagt Kröger.

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