Streit um die Ausbildung in der Alten- und Krankenpflege

Caritas kontert Laumann: Hätten gern mehr Pflegekräfte ausgebildet

Woran liegt der Fachkräftmangel in der Alten- und Krankenpflege? NRW-Minister Karl-Josef Laumann sieht Versäumnisse der Einrichtungsträger. Nun schießt die Caritas im Bistum Münster zurück – und belegt ihr Engagement mit Zahlen.

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Kritik an mangelndem Engagement in der Pflegeausbildung weist die Caritas im Bistum Münster zurück. „Wir hätten gern mehr ausgebildet, wenn wir von Politik und Krankenkassen gelassen worden wären“, sagte Klaus Schoch, Caritas-Abteilungsleiter Gesundheitshilfe, am Donnerstag.

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte nach Caritas-Angaben bei einem Kongress in Münster kritisiert, die Einrichtungsträger hätten die Pflegeausbildung vernachlässigt. Dem entgegnet Schoch, die Caritas halte im NRW-Teil des Bistums Münster 4.750 Ausbildungsplätze in der Alten- und Krankenpflege bereit. Gerade im Münsterland böten „ganz überwiegend katholische Einrichtungen“ eine Pflegeausbildung an.

 

„Die Kirche gleicht Missstand aus“

 

Schoch nannte die Kritik einen „Schlag ins Gesicht“. Vielmehr seien die Politik und nicht zuletzt das Land NRW dafür verantwortlich, dass es nicht genügend Ausbildungsplätze gebe. Einen Ausbildungsplatz in der Altenpflege fördert das Land laut Schoch seit 2007 mit 280 Euro pro Monat: „Diesen politisch zu verantwortenden Missstand gleicht der Bischof von Münster seit fast zehn Jahren teilweise aus.“ Derzeit zahle das Bistum 650.000 Euro aus Kirchensteuermitteln. Trotzdem bleibe eine Lücke von rund 190 Euro pro Schüler und Monat.

Einen Rückgang bei Ausbildungsplätzen habe auch der Bettenabbau erzwungen, denn jede Station verkrafte nur eine begrenzte Zahl an Schülern. Zudem sprach Schoch von einem Investitionsstau bei der Modernisierung von Krankenpflegeschulen. Dafür stünden nur 190 Euro pro Jahr und Schüler zur Verfügung. Damit ließen sich weder neue Klassenräume noch angemessene Lernbedingungen schaffen.

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