Bistum Münster: Gremium begrüßt Erklärung zur AfD

Diözesankomitee: Keine Bischöfe mehr beim „Marsch für das Leben”

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Die Vorsitzenden des Diözesankomitees im Bistum Münster begrüßen die Erklärung der Bischöfe und erwarten, dass kein Bischof sich am „Marsch für das Leben“ beteiligt, solange sich deren Initiatoren nicht deutlich von der AfD distanzieren.

Die katholischen Bischöfe haben zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg einstimmig eine Erklärung mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ verabschiedet. Darin grenzen sich die deutschen Bischöfe deutlich von der AfD ab und bezeichnen sie als für Christen nicht wählbar.

Es sei gut und richtig, dass sich die deutschen Bischöfe klar und deutlich gemeinsam positioniert hätten, sagen dazu jetzt die Verantwortlichen des Laiengremiums. „Wir sind dankbar für diese Erklärung vom 22. Februar“, so die Vorsitzende Brigitte Lehmann. Sie verweist darauf, dass sich die Bischöfe mit der Erklärung zugleich auch an Nicht-Christen in unserer Gesellschaft wenden und dazu aufrufen, die politischen Angebote von Rechtsaußen abzulehnen und zurückzuweisen.

Oster: Beim Lebensschutz war Kirche „das Original“

Daraus ergeben sich für das Gremium konkrete Konsequenzen: „Wir erwarten, dass kein deutscher Bischof sich am ,Marsch für das Leben' beteiligt, solange sich deren Initiatoren nicht deutlich von der AfD distanzieren“, so der Vorsitzende Ulrich Vollmer. Die „Märsche für das Leben“ richten sich gegen Schwangerschaftsabbrüche und Praktiken der Sterbehilfe und der Stammzellenforschung.  In der Vergangenheit hatten sich mehrfach deutsche Bischöfe daran beteiligt. 

Nach der Erklärung von Augsburg sagte der Passauer Bischof Stefan Oster zu Überschneidungen von Positionen der Kirche und der AfD beim Lebensschutz gegenüber dem Portal katholisch.de: „Dass wir für Lebensschutz stehen, dürfte klar sein. Aber wir waren das Original. Es wird gekapert und für die eigenen Interessen instrumentalisiert.“ Oster ließ auf Nachfrage ausdrücklich offen, ob er noch einmal bei einem „Marsch für das Leben“ mitgehe. In der Sache stehe er hinter dem Anliegen.

Unvereinbarkeits-Regeln in Satzungen verankern

Ausdrücklich teilt der Diözesanrat derweil die Überzeugung der deutschen Bischöfe, dass die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus – mit einem Dienst in der Kirche unvereinbar ist. Dieses müsse sowohl für Hauptamtliche als auch Ehrenamtliche gelten.

„Wir werden uns mit dafür einsetzen, dass in den Satzungen und Ordnungen – auch in den Bereichen der nicht verfassten Kirche – entsprechende Passagen verankert werden“, so der Vorsitzende Ulrich Vollmer. 

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