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Das Attentat auf eine Synagoge in Ostjerusalem am Holocaust-Gedenktag mit sieben Toten hat weltweit Entsetzen und Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahostkonflikt ausgelöst. Politiker und Kirchenvertreter riefen zu einem Ende der Gewaltspirale zwischen Israel und Palästinensern auf. Derweil kam es am Samstag zu einem weiteren Angriff in Jerusalem mit zwei Schwerverletzten. Der erst 13 Jahre alte palästinensische Tatverdächtige wurde ebenfalls angeschossen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete die Attacke als "feigen, menschenverachtenden Anschlag", der "mit nichts zu rechtfertigen" sei. "Am weltweiten Holocaust-Gedenktag zeigt dieser niederträchtige Angriff die ganze Perversion von Gewalt", sagte der Limburger Bischof der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Steinmeier und Scholz fassungslos
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich am Samstag tief erschüttert. "Ich verurteile die brutale terroristische Gewalt in aller Schärfe. Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer und allen Trauernden in Israel." Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich fassungslos. Er denke an die Opfer und ihre Angehörigen. "Deutschland steht an #Israels Seite", schrieb er auf Twitter.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Synagogenanschlag von Freitag in einer Dringlichkeitssitzung einstimmig. UN-Generalsekretär Antonio Guterres nannte es "besonders verabscheuungswürdig, dass der Anschlag an einem Ort der Verehrung stattfand", und das ausgerechnet am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die derzeitige Gewalteskalation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten sei besorgniserregend.
Sieben Menschen wurden erschossen
Bei dem Angriff auf die Synagoge in der israelischen Ostjerusalemer Siedlung Neve Yaakov am Freitag hatte der mutmaßlich palästinensische Attentäter sieben Menschen erschossen und mehrere weitere teils schwer verletzt. Die Polizei tötete wenig später einen 21-jährigen Palästinenser auf der Flucht.