Erzbischof Becker reagiert auf Kompromiss

Erzbistum Paderborn öffnet Kommunion für evangelische Ehepartner

In Einzelfällen will das Erzbistum Paderborn protestantischen Ehepartnern die Teilnahme an der Kommunion ermöglichen.

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Das Erzbistum Paderborn will in Einzelfällen die Teilnahme protestantischer Ehepartner an der Kommunion ermöglichen. Damit reagiere Erzbischof Hans-Josef Becker auf den jetzt gefundenen Kompromiss der katholischen Bischöfe im Kommunionsstreit, berichtet das in Bielefeld erscheinende "Westfalenblatt" am Samstag. Gläubigen, die in einer konfessionsverbindenden Ehe lebten, solle ein Weg pastoraler Begleitung offenstehen, "auf dem im Einzelfall ein Kommunionempfang möglich werden kann", sagte Becker laut Zeitung.

Becker erklärte, er habe in der jüngsten Sitzung des Priesterrats seine Einordnung vorgetragen und die Erwartung formuliert, "dass sich alle Seelsorger im Erzbistum Paderborn mit der Orientierungshilfe intensiv vertraut machen und entsprechend seelsorglich verantwortbar handeln". Becker betonte, damit sei "keine allgemeine Zulassung zum Kommunionempfang verbunden".

 

Jeder einzelne Bischof entscheidet selbst

 

Die deutschen katholischen Bischöfe hatten in einem im Februar mit Dreiviertel-Mehrheit verabschiedeten Papier betont, evangelische Ehepartner könnten im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion empfangen. Nach intensivem Ringen, auch mit Rom, verständigten sie sich darauf, dass jeder einzelne Bischof selbst entscheidet, ob er die entsprechende Handreichung in seiner Diözese in Kraft setzt.

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