Anzeige
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat mit Lob und Skepsis auf „Maria 2.0“ reagiert. Es sei gut, dass die Initiative wichtige Fragen stelle. Einer Instrumentalisierung der Eucharistie stehe er aber skeptisch gegenüber.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat mit Lob und Skepsis auf die Reforminitiative „Maria 2.0“ reagiert. Es sei gut, dass die Initiative wichtige Fragen stelle, sagte Overbeck am Wochenende im französischen Lourdes. Einer Instrumentalisierung der Eucharistie stehe er aber skeptisch gegenüber. Die Initiatorinnen von „Maria 2.0“ hatten Frauen unter anderem dazu aufgerufen, eine Woche lang keine Kirchen zu betreten und ihre ehrenamtlichen Ämter ruhen lassen.
Overbeck ist katholischer Militärbischof und äußerte sich am Rande einer internationalen Soldatenwallfahrt. Weiter sagte er, der Protest der Frauen sei nicht nur eine Frage nach Gewaltenteilung und Macht. Er berühre das Verständnis von Mann und Frau, Ehe, Familie und Partnerschaft sowie Herausforderungen zwischen Familie und Arbeit.
Geschlechter-Gerechtigkeit und „synodaler Weg“
Gleichzeitig zeige sich in der Debatte, dass solche Fragen sehr unterschiedlich beantwortet würden. Der von den Bischöfen angestoßene „synodale Weg“ werde sich auch mit dem Thema der Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern beschäftigen müssen, so der Bischof. Dies sei eine der großen Kulturfragen.
Forderungen der Initiative „Maria 2.0“ sind unter anderem der Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, eine konsequente Aufklärung der Missbrauchsfälle und eine Sexualmoral, die die Lebenswelt von Menschen berücksichtigt. Der einwöchige Kirchenstreik soll an diesem Wochenende enden. Eine Initiative von fünf Münsteranerinnen hatte ein bundesweites Echo ausgelöst.