Themenwoche „Neue Pastoralreferent:innen“ (10) aus Ascheberg

Für Louisa Stiefel gehts vom Ruhrgebiet zurück ins Münsterland

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Bischof Felix Genn beauftragt am Sonntag, 24. September, im Dom in Münster 13 Frauen und Männer mit dem Dienst als Pastoralreferentin, als Pastoralreferent im Bistum Münster. „Kirche-und-Leben.de“ stellt zwölf von ihnen vor. Diesmal: Louisa Stiefel aus Ascheberg.

Griechisch und katholische Theologie als Studienfächer fürs Lehramt sollten es nach dem Abitur am Gymnasium Canisianum in Lüdinghausen sein. Das waren ihre Lieblingsfächer gewesen. Schon in der Grundschule gefiel Louisa Stiefel der Religionsunterricht. Das setzte sich an der weiterführenden Schule fort. Doch im Studium merkte sie schnell: „Das ist nichts für mich.“

Und sie entschloss sich zum Magisterstudiengang katholische Theologie zu wechseln. „Das war genau das richtige für mich“, ist die 28-Jährige glücklich mit ihrer Entscheidung. Ein Praktikum in der Pfarrei St. Nikolaus in Münster-Wolbeck und ihr Engagement als Teamerin bei „Tagen religiöser Orientierung“ hatten ihr währenddessen zudem Gewissheit gebracht. „Ich kann gut mit Menschen umgehen, und seelsorgliche Gespräche liegen mir.“ Diese Erfahrungen waren dann auch ausschlaggebend, sich nach dem Studium beim Bistum Münster für die Ausbildung zur Pastoralreferentin zu bewerben.

Ausbildung mitten in der Pandemie

Das erste Halbjahr 2020 engagierte sie sich als pastorale Mitarbeiterin im christlichen Jugendcafé „Areopag“ in Recklinghausen, bevor es für die dreijährige Ausbildung in die Pfarrei St. Antonius ging. „Doch leider legte Corona vieles lahm“, bedauert sie. Das erste Jahr, bei dem für sie der Schulunterricht an der Bernhard-Overberg-Realschule im Mittelpunkt stand, war von der Pandemie geprägt.

„Ich habe zwischendurch nicht katholische Religion, sondern praktische Philosophie unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler mussten im Klassenverband verbleiben und konnten nicht nach Konfessionen aufgeteilt werden“, berichtet sie. Allerdings sei das eine spannende Zeit gewesen. „Wir haben gemeinsam über die unterschiedlichen Religionen gesprochen. Das war eine echte Chance für die Verständigung“, ist sie überzeugt.

Erstkommunion- und Firmvorbereitung begleitet

Kirche-und-Leben.de überträgt die Beauftragungsfeier ab 14.30 Uhr live.

Anschließend lag zwei Jahre der Arbeitsschwerpunkt in der Pfarrei. „Im Mittelpunkt standen für mich die Erstkommunion- und die Firmvorbereitung. Aber ich habe auch die Messdiener begleitet“, erzählt Stiefel. Auch in dieser Zeit habe Corona einiges still gelegt. Doch die Pandemie sei ebenso eine Chance für digitale Formate gewesen. „Ich habe zum Beispiel bei Instagram die Evangelien der Sonntage in 140 Zeichen ausgelegt. Das war eine Herausforderung, hat aber auch viel Spaß gemacht“, sagt die gebürtige Lüdinghauserin.

Viele Erfahrungen bringt sie nun mit in ihre neue Kirchengemeinde. Denn im August ist sie in der Pfarrei St. Lambertus in Ascheberg als Pastoralreferentin gestartet. Ein Schwerpunkt wird die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion sein. „Das liegt mir sehr am Herzen. Die Grundschülerinnen und -schüler haben einen ganz anderen Bezug zum Thema und fragen sehr viel. Das finde ich toll“, berichtet Stiefel. Weitere Aufgabenfelder würden sich mit der Zeit ergeben, ist sie sicher.

Rückkehr in die Heimatstadt

Mit der neuen Stelle zieht es Stiefel nach zehn Jahren wieder zurück in ihre alte Heimat, denn sie wird mit ihrem Ehemann in Lüdinghausen wohnen. „Wir haben uns sehr wohl in Recklinghausen gefühlt. Die Menschen im Ruhrgebiet sind sehr offen. Das schätze ich. Aber mein Herz schlägt für das Münsterland“, gibt sie lachend zu. Aber es sei sehr interessant gewesen, in einer Region zu arbeiten, in der die Menschen nicht mehr eine so selbstverständliche Bindung zur Kirche hätten.

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