Michael Rottmann zur Papst-Teilnahme an der Weltklimakonferenz

Gut, dass Franziskus selbst nach Dubai fliegt!

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Die Welt steht am Klima-Scheideweg. Das hat Franziskus längst begriffen und reist nun als erster Papst zu einer Weltklimakonferenz. Es geht nicht weniger als um die Zukunft der Menschheit, schildert Michael Rottmann in seinem Kommentar.

Er wird der Welt ins Gewissen reden. Weil bisher zu wenig geschehen ist, viel zu wenig. An zahlreichen Stellen des im Oktober veröffentlichten Apostolischen Schreibens „Laudate Deum“ ist die Enttäuschung des Papstes mit Händen zu greifen: über den viel zu unentschlossenen Einsatz der Weltgemeinschaft für eine Klimawende.

Dass Franziskus nun selbst – als erster Papst überhaupt – für drei Tage zur UNO-Weltklimakonferenz nach Dubai reist, ist mehr als nur ein starkes Zeichen. Es beweist, wie sehr die mit der Klimapolitik verbundenen Zukunftsfragen und notwendigen Veränderungen dem 86-Jährigen Herzensanliegen sind. Weil der gelernte Chemietechniker weiß, dass es um mehr geht als um ein paar Grad Celsius in dieser und ein bisschen mehr Regen oder Wind in einer anderen Weltregion. Sondern: um die Zukunft der Menschheit.

Papst umfassend über Klimaveränderungen informiert

Dass er so vehement auf ein Umdenken der Verantwortlichen hinarbeitet, liegt auch daran, dass das Kirchenoberhaupt so umfassend informiert ist. Durch Schilderungen und Berichte aus allen Gegenden der Welt bekommt er sehr genau mit, wie verheerend sich die Veränderungen des Klimas auf das Leben von Menschen auswirken. Sei es durch das Abschmelzen der Polkappen, Gluthitze oder den Anstieg der Meeresspiegel.

In Dubai wird Franziskus die Chance haben, für das zu werben, was er für den besten Weg hält: neue Formen multilateraler Vereinbarungen und Verpflichtungen, verbunden mit geeigneten Maßnahmen zu Kontrolle, Überprüfung und Sanktionen bei Zuwiderhandlung.

Hopp oder Topp für das Klima

Franziskus‘ Flug nach Dubai ist mutig. Der Papst weiß, was dort auf dem Spiel steht. Hopp oder Topp. Entweder die Konferenz wird ein Wendepunkt oder eine große Enttäuschung.

Aber vielleicht werden die Konferenzteilnehmer (und nicht nur sie) nach seiner Ankündigung, zu kommen, „Laudate Deum“ zur Hand nehmen – und daraus Schlüsse ziehen. Die vor acht Jahren erschienene Enzyklika „Laudato Si“ jedenfalls soll das Klimaschutzabkommen von Paris mitgeprägt haben.

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