Themenwoche: Lecker fasten - what? (4)

Heringsvariationen mit Bärlauch-Kartoffeln - in Stapelfeld ein Renner

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Melanie Reinken leitet die Hauswirtschaft der Katholischen Akademie Stapelfeld. Für das traditionelle Heringsessen am Politischen Aschermittwoch hatte sie eine besondere Beilage ausgewählt.

Das Heringsessen am Aschermittwoch hat Tradition in Stapelfeld. Wenn in der Katholischen Akademie in der Nähe von Cloppenburg tagsüber kein Fleisch auf dem Speisezettel steht. Und wenn abends Gäste zum „Politischen Aschermittwoch“ erwartet werden, mit Gottesdienst und einer Vortragsveranstaltung vorweg. Und anschließend alle Teilnehmer im Speisesaal zum Fischessen eingeladen sind. In diesem Jahr hatten sich 170 Teilnehmer angemeldet.

Hauswirtschaftsleiterin Melanie Reinken zählt auf, was ihr Team da serviert hatte. In erster Linie sei da der Fisch zu nennen: Hering in verschiedenen Variationen. Zum Beispiel in Sahne- oder in Currysoße oder als Matjes. Dazu steht Schwarzbrot auf dem Tisch. Melanie Reinken weiß: „Viele Gäste mögen den Matjes gerne auf einem mit Butter geschmierten Schwarzbrot.“

Bärlauch-Kartoffeln sehr beliebt

Themenwoche „Lecker fasten – what?“
Die meisten Menschen verbinden mit der Fastenzeit vor allem Verzicht. Weniger essen, weniger Alkohol, weniger Süßes, weniger Zigaretten, weniger Internet. Doch wenn an manchen Tagen besondere Fastenspeisen auf dem Speiseplan stehen, zeigt sich: Die Fastenzeit kann manchmal auch ziemlich lecker sein. Vier Beispiele zum Nachkochen.

Als besondere Beilage hatte die Küche der Katholischen Akademie in diesem Jahr außerdem Bärlauch-Kartoffeln (Rezept unten) gebraten. Dazu gab es wie immer aus zumeist frischen Zutaten zubereiteten Salat, den sich die Gäste wie in der Akademie üblich selbst zusammenstellen konnten. Und gegen den Durst standen Karaffen mit Limetten-Mineralwasser auf den Tischen.

Melanie Reinken leitet seit Dezember die Küche, in der sie selbst die Ausbildung absolviert hat und in die sie nach mehreren Stationen – unter anderem als Ausbilderin – zurückgekehrt ist. Viel Verantwortung für die 33-Jährige. Rund 80.000 bis 100.000 Mahlzeiten seien pro Jahr zu planen und zuzubereiten. Etwa für Übernachtungs- oder Tagesgäste, aber auch für Sonderveranstaltungen wie das Heringsessen am Politischen Aschermittwoch.

Teurer Fisch längst kein „Arme-Leute-Essen“ mehr

Fisch sei zwar durchaus ein traditionelles Freitagsessen in der Region, sagt die Küchenleiterin. „Die Küste ist ja nur etwas mehr als eine Stunde Autofahrt entfernt.“ Allerdings – ein „Arme-Leute-Essen“, wie früher vielleicht mal, sei Fisch heute nicht mehr, im Gegenteil!

Melanie Reinken macht das am Lachs deutlich: „35 Euro für ein Kilo tiefgefrorenen Lachs sind nichts.“ Mit frischem Lachs seien es schnell 40 oder 50 Euro. Aber es gebe ja Alternativen wie Rotbarsch oder Seelachs.

In der Akademie steht das ganze Jahr hindurch freitagmittags Fisch auf dem Speiseplan, neben einem vegetarischen Gericht als Alternative. Und zum Frühstück und zum Abendbrot gibt es in der Regel keinen Aufschnitt.

Bärlauch-Kartoffeln als Beilage zu Matjes und Co.
Zubereitung: Zuerst sogenannte Drillinge, das sind sehr kleine Kartoffeln, in der gewünschten Menge schälen und in gesalzenem Wasser in einem Topf mit Wasser nicht länger als 10 Minuten vorgaren.
Anschließend die vorgegarten Kartoffeln als Ganzes in einer beschichteten Pfanne mit Butter oder in der veganen Variante mit pflanzlichem Öl bei mittlerer Hitze unter Hinzugabe von Bärlauch bis zum gewünschten Bräunungsgrad anbraten.
Mit Heringen, Schwarzbrot, Butter und Salatbeilage servieren.

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