Diözesanverband Münster hat Arbeitswelten im Blick

KAB-Bildungswerk: Neue Chefin setzt auf „New Work“ und Selbstlernkurse

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Weiter geht’s mit der Bildungsarbeit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung im NRW-Teil des Bistums Münster: Gianna Risthaus leitet neuerdings das KAB-Bildungswerk mit seinen jährlich rund hundert Veranstaltungen und Seminaren.

„Wir wollen zeitgemäß sein, die Veränderungen der Arbeitswelt und Gesellschaft wahrnehmen und Menschen fit machen, mit den ständig wandelnden Herausforderungen gut umzugehen“, sagt Gianna Risthaus. Seit einigen Wochen leitet die 33-Jährige das Bildungswerk im Diözesanverband Münster der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB).

Gianna Risthaus weiß sich in einer guten Tradition des Bildungswerks eingebunden, das in den vergangenen 35 Jahren die engagierte KAB-Frau Ortrud Harhues geleitet hat. „Unser Bildungsauftrag bleibt: Wir möchten Menschen in Bewegung bringen, die Gesellschaft zum Positiven gestalten und Menschen helfen, die Herausforderungen in der Arbeitswelt zu meistern“, sagt die neue Leiterin.

KAB Münster setzt auf Selbstlernangebote

Rund hundert Seminare, Kurse, Online-Veranstaltungen, anerkannte Weiterbildungen und Bildungsurlaube bringt das Bildungswerk jährlich auf den Weg – für Frauen, Männer und Senioren. Für das Jahresprogramm 2025 legt Risthaus den Schwerpunkt auf „New Work“: „Arbeit und Arbeitswelt verändern sich stetig. Zunehmende Flexibilisierung, Digitalisierung und der Einsatz der Künstlichen Intelligenz verunsichern viele. Auch die digitale Arbeit muss menschenwürdig gestaltet sein“, nennt sie Gründe für eine neue Kultur der Weiterbildung, der sich das Bildungswerk stelle.

Themen zur Arbeit, Politik, Lebensgestaltung, Nachhaltigkeit, Kreativität und zu Werten in der Gesellschaft setzt das Team des Bildungswerks immer wieder neuen Bildungsreihen und Formaten um. Hinzu kommen neuerdings auch Selbstlernkurse. „Diese bieten viel Flexibilität, da sie weder orts- noch zeitgebunden sind. Selbstlernangebote sind eine neue und attraktive Form der Weiterbildung für alle, die lernen möchten, wenn sie Zeit und Lust haben“, erklärt die Bildungswerk-Verantwortliche.

Von den KAB-Ideen geprägt

Arbeiten für die KAB, in der Bildungsvermittlung und für die Kirche – das passt zu Gianna Risthaus. Aufgewachsen ist sie in Friedrichsfeld, einem Stadtteil von Voerde im Kreis Wesel. Den katholischen Verband kennt sie seit Kindesbeinen, denn ihre Eltern sind aktive KAB-Mitglieder. „Ich habe in meiner Kindheit und Jugendzeit an vielen KAB-Familienwochenenden teilgenommen, die ich in guter Erinnerung habe. KAB war in unserer Familie immer ein Thema“, sagt sie.

Nach ihrem Studium der Psychologie und Betriebswirtschaftslehre im niederländischen Enschede blieb sie dem Niederrhein treu. Für das Katholische Bildungsforum im Kreis Wesel gab sie nach ihrem Master-Abschluss Präventionskurse.

Risthaus Expertin für Prävention von Missbrauch

Wenig später arbeitete sie als Präventionsfachkraft im Bistum Münster und unterstützte Pfarreien in den Kreisdekanaten Kleve und Wesel dabei, praxistaugliche Konzepte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt zu entwickeln. Aufgabe der Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen war es, sogenannte „Institutionelle Schutzkonzepte“ aufzustellen.

2019 wurde Gianna Risthaus Regionalsekretärin der KAB am Niederrhein mit Sitz in Wesel. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Verbänden, das Behandeln von klassischen KAB-Themen wie gerechter Lohn, sichere Rente, Tarifbindung und Kampf gegen Altersarmut waren immer auch ihre Anliegen: „Soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und menschenwürdige Arbeit – dafür lohnt es sich einzusetzen“, sagt sie.

Arbeiten an mehreren Schreibtischen

Dass sie ihre Anliegen jetzt im Bildungswerk weiterverfolgen kann, empfindet sie als Bereicherung: „Es macht mir Freude, im Team zu arbeiten, kreativ zu sein, Neues auszuprobieren und den Wandel im Sinn von sozialer Gerechtigkeit und Menschenwürde mitzugestalten.“

Ihre Aufgabe wird die Niederrheinerin von mehreren Schreibtischen aus bewältigen: Arbeitsorte sind die KAB-Büros in Münster, Dülmen und Wesel. Hinzu kommen einige Arbeitsstunden im Home-Office.

Risthaus hofft auf gute Kirchen-Zukunft

Gefragt nach den Krisen und der Zukunft der Kirche, hat Gianna Risthaus eine pragmatische Antwort parat: „Stetig ist der Wandel. Ich habe die Hoffnung auf eine gute Entwicklung der Kirche. Die vielen Engagierten beim Synodalen Weg machen mir Mut. Ich selbst möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Kirche etwas Gutes ist.“

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