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Ausgerechnet in einer Dorfkneipe haben Frauen der oldenburgischen KFD Bierdeckel mit provozierenden Thesen ausgelegt – und die Männer am Stammtisch ins Nachdenken gebracht.
„Das hat einen Aufschrei gegeben ohne Ende.“ Anja Schlarmann erinnert sich noch gut. Sie hatte die Bierdeckel der Katholischen Frauengemeinschaft im Oldenburger Land in einer Gaststätte in ihrer Heimat Holdorf verteilt, mit Thesen zu Gleichberechtigung, politischer Beteiligung oder gerechter Rente darauf. Der Wirt in dem Dorf im Kreis Vechta war sofort einverstanden.
Und so stellten die Gäste ihre Gläser an diesem Abend auf die Deckel. Auch ein abendlicher Herrenstammtisch prostete sich darauf fröhlich zu. Bis den Männern die ungewohnten Motive darauf ins Auge fielen. Anja Schlarmann war selbst dabei und lächelt, als sie die prompten Reaktionen der Runde beschreibt. „Die Männer waren empört.“
„Wat geiht us dat an?“
Diese Empörung über die mit Karikaturen illustrierten Forderungen auf den Pappdeckeln klang in etwa wie: „Was wollen die denn jetzt?“ Gleichberechtigung oder Rentengerechtigkeit für Frauen? Einer meinte im Plattdeutsch der Region: „Wat geiht us dat an?“. Aber das war nur der Anfang der Diskussion.
Anja Schlarmann erinnert sich an den Grundton der Argumente: „Frauen sind doch gleichberechtigt.“ Ein Satz, der ein bisschen wie eine Frage klang. Für die Frau aus dem Landesvorstand der oldenburgischen KFD war das eher noch ein Ansporn. „Ich bin dann mit den Männern ins Gespräch gekommen.“ Über die Bierdeckel und warum die Themen wichtig sind.
Frauenthemen an den Mann gebracht