Bundesweit bekannter Geistlicher

Mit 56 Jahren gestorben: Trauer um Bonner Stadtdechanten Wolfgang Picken

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Wolfgang Picken, bundesweit bekannter Stadtdechant von Bonn, ist tot. Sein Mandat beim Synodalen Weg hatte er niedergelegt. Gleichwohl kritisierte der Geistliche auch die sogenannte “Woelki-Hochschule”.

Der auch bundesweit bekannte Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken ist tot. Das teilten das Katholische Stadtdekanat Bonn und die Münsterpfarrei St. Martin, an der Picken tätig war mit. Demnach starb Picken gestern "nach einer kurzen, aber hochaggressiven onkologischen Erkrankung" - einen Tag vor seinem 57. Geburtstag. 

Seit Sonntag können Trauernde in der Krypta der Münsterbasilika am Sarg Abschied nehmen. Das Requiem im Bonner Münster und die Beisetzung im Münster-Kreuzgang finden am 3. Februar, 12 Uhr statt.

Beim Synodalen Weg ausgeschieden

Als Picken, der dem eher konservativ geprägten Spektrum zugerechnet wurde, vor knapp einem Jahr sein Mandat in bei der Versammlung des Synodalen Wegs niederlegte, beklagte er eine fehlende Offenheit der Debatten bei dem 2019 gestarteten Reformdialog. Zahlreiche Reformvorschläge könne er nicht mittragen. 

Picken gehörte gleichwohl auch zu den Gegnern der von Kardinal Woelki vorangetriebenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT). 

Gemeinde: unfassbarer Schmerz

Der Kölner Erzbischof, zu dessen Erzbistum Bonn gehört, reagierte mit großer Betroffenheit. Als Pfarrer, Stadtdechant sowie als Priester und Seelsorger sei Picken "allzeit ein engagierter Streiter für den Glauben und für die Gläubigen" gewesen, erklärte Woelki auf der Internetseite des Erzbistums. 

"Im Gebet und in Gedanken sind wir bei seiner Familie und bei den vielen Menschen, die sein so plötzlicher Tod sprachlos zurücklässt", hieß es vonseiten des Stadtdekanats und der Pfarrei. Man sei erfüllt von "unfassbarem Schmerz und großer Trauer". Es wurde gebeten, von weiteren Rückfragen zurzeit Abstand zu nehmen. Picken hatte in den vergangenen Jahren die Sanierung der Basilika mit vorangetrieben.

Wer war Wolfgang Picken?

Picken hatte in Bonn, Rom und Köln Katholische Theologie, Philosophie sowie Politik- und Sozialwissenschaften studiert. Weitere Studien absolvierte er als Seminarist im römischen "Collegium Germanicum et Hungaricum". 1993 weihte ihn Kardinal Joachim Meisner zum Priester. 

2019 wurde er in das Amt des Stadtdechanten von Bonn und des Pfarrers der Münsterbasilika eingeführt. Im selben Jahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Picken war Mitglied der Konferenz der Stadt- und Kreisdechanten, Mitglied im Priesterrat und dem Diözesanpastoralrat im Erzbistum Köln. 2023 hatte er einen Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Uni Bonn.

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