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Wohin ziehen sich Menschen im Sommer gerne zurück? Jeder und jede hat da sicher seinen oder ihren speziellen Platz. Einen Platz mitten unter Menschen, einen Platz in der Einsamkeit. Einen Ort, prall von Leben, einen Ort voll Ruhe. „Kirche-und-Leben.de“ hat Freie Mitarbeitende der Redaktion gefragt, wo denn ihr Lieblingsort im Sommer ist. Die Antworten sprechen für sich. Heute: Maria Kessing aus Ahlen liebt im Sommer die französische Atmosphäre unter ihrem Kirchturm.
Paris – Metropole an der Seine, Stadt der Kunst und der Liebe, der Philosophen und Heimat der Mona Lisa. „Stadt der Glückseligkeit“ hat Stefan Zweig die Metropole an der Seine genannt. 1989 bin ich 200 Jahre nach dem Sturm auf die Bastille auf den Spuren der französischen Revolution gewandelt. Seitdem ist die französische Hauptstadt ein Sehnsuchtsort für mich geworden.
Ein „kleines Paris“ liegt auch an der Werse: das Café Paris auf dem Ahlener Marktplatz. Éléonore Linnemann, gebürtige Pariserin lebt seit acht Jahren mit ihrer Familie in der Wersestadt, hat sich ihren Traum von einem eigenen Café im Jahr 2021 erfüllt und ein Stück Savoir-vivre in die gute Stube geholt.
Literatur und Kunst mit festem Platz
Maria Kessing aus Ahlen. | Foto: Maria Kessing
Seit der Eröffnung gehöre ich zu den Stammgästen von Éléonore und ihrem Ehemann Ernst-Wilhelm Linnemann. Vor allem an den Wochenmarkt-Tagen, mittwochs und samstags, ist das Café ein beliebter Treffpunkt für frankophile Genussmenschen, um dort französische Spezialitäten zu genießen. Sei es ein Café au Lait, Macarons, Éclairs und andere süße Verführungen oder ein Petit-déjeuner (Frühstück): Aber auch französische Weine und Liköre stehen auf der Getränkekarte.
Auch Literatur und Kunst haben inzwischen einen festen Platz im dem Gebäude einer ehemaligen Ahlener Schankwirtschaft gefunden. So war kürzlich eine Fotoausstellung mit dem Titel „Bonjour Périgord“ dort zu sehen.
Mit Blick auf St. Bartholomäus
Öffnungszeiten Café Paris: Montag, Mittwoch bis Samstag 9 bis 21 Uhr; Dienstag 9 bis 12.30 Uhr; Sonntag 14 bis 21 Uhr.
Mit Blick auf die altehrwürdige St.-Bartholomäus-Kirche lässt es sich mit Freunden und Bekannten entspannt über Gott und die Welt philosophieren, während die Zeit wie im Fluge vergeht.
Der Ahlener Marktplatz ist zwar nicht der Boulevard St. Germain, aber wer wie ich dem Treiben zusieht, mag sich doch zumindest ein wenig versetzt fühlen in eines der legendären Pariser Caféhäuser wie das „Flore“ oder das „Aux Deux Magots“. Wie meinte doch der französische Philosoph Voltaire: „Das Paradies auf Erden ist dort, wo ich bin.“
