Mein Lieblingsort im Sommer (2) - aus Cloppenburg

Rast an der Wiege Cloppenburgs - zu Besuch in der St.-Andreas-Kirche

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Wohin ziehen sich Menschen im Sommer gerne zurück? Jeder und jede hat da sicher seinen oder ihren speziellen Platz. Einen Platz mitten unter Menschen, einen Platz in der Einsamkeit. Einen Ort, prall von Leben, einen Ort voll Ruhe. „Kirche-und-Leben.de“ hat Freie Mitarbeitende der Redaktion gefragt, wo denn ihr Lieblingsort im Sommer ist. Die Antworten sprechen für sich. Heute: Martin Kessens aus Cloppenburg liebt im Sommer die Ruhe und das Licht in seiner heimatlichen Pfarrkirche.

Wenn die Eingangstür sich hinter mir schließt, ist augenblicklich Stille zu spüren. Der Verkehrslärm der viel befahrenen Kreuzung Löninger Straße/Eschstraße ist quasi verstummt. Ich befinde mich in der St.-Andreas-Kirche in Cloppenburg. Eingefangen werde ich von der ungewöhnlichen Ausstattung, sie ist nämlich im Barockstil gehalten, was im norddeutschen Raum eher ungewöhnlich ist.

Auf dem Weg zum Altar fallen mir viele Statuen auf. Auf einer Figur bleibt mein Blick haften, und ich bleibe davor stehen. Ich erkenne auf den ersten Blick den Heiligen Christophorus, der das Jesuskind auf dem Arm trägt und nicht, wie gewöhnlich zu sehen, auf der Schulter trägt. Ich korrigiere sofort meine Gedanken und sehe den Heiligen Josef. Er trägt das Jesuskind auf dem Arm. In seinem Gesicht stelle ich Sorge und Güte fest, die er diesem Kind zuteilwerden lässt. Ich finde es schön, dass Josef hier in der Vaterrolle zu sehen ist.

Rast an der Wiege Cloppenburgs

Martin Kessens aus Cloppenburg. | Foto: Martin Kessens
Martin Kessens aus Cloppenburg. | Foto: Martin Kessens

Es ist sicher nicht mein erster Besuch in der wunderschönen Barockkirche außerhalb der Gottesdienstzeiten. Sie ist nicht überladen und gibt mir das Gefühl von Geborgenheit und Ruhe, wo ich beim Anzünden einer Kerze meine Gedanken schweifen lassen kann. Gleich beim Eintritt durch den eher dunklen Vorraum empfängt mich ein lichtdurchflutetes Kirchenschiff mit dem Taufbecken und der Osterkerze in der Mitte.

Das große Altarbild stellt die Kreuzigung Andreas‘ dar. Er ist Namenspatron der Pfarrgemeinde, die bereits Mitte des 9. Jahrhunderts unter dem Namen Krapendorf erwähnt wurde. Hier ist die Wiege Cloppenburgs.

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