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Die Ablehnung Viola Kohlbergers als Kandidatin für das Bundeskuraten-Amt durch die Bischöfe traf den DPSG-Bundesvorstand völlig überraschend. Der Bundesvorsitzende äußert große Solidarität mit Viola Kohlberger und übt gegenüber Kirche+Leben deutliche Kritik an der Entscheidung der Bischöfe.
„Wir sind von einem positiven Beschluss ausgegangen“, erklärt Joschka Hench, Bundesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), gegenüber Kirche+Leben. Viola Kohlberger habe alle formellen Kriterien erfüllt, die eine Kandidatin für das Amt der Bundeskuratin vorweisen muss. Dazu gehören laut Stellenausschreibung weder das männliche Geschlecht noch ein Weiheamt.
„Es gab in der Vergangenheit auch schon Frauen als Kandidatinnen, die durch die Bischöfe zur Wahl zugelassen worden sind“, betont Hench. Bei Wahl durch die DPSG-Bundesversammlung wäre Kohlberger die erste Frau im Kuratenamt gewesen. Im Diözesanverband Augsburg ist sie bereits seit 2021 Kuratin.
Bundesvorstand über Votum erschüttert
Entsprechend überrascht und erschüttert waren die Verantwortlichen über die Mitteilung des für die DPSG zuständigen Fuldaer Bischofs Michael Gerber. Er hatte den Vorstand und die Kandidatin über das negative Votum der Bischöfe in Kenntnis gesetzt.
Es sei zumindest verwunderlich, dass Bischöfe auf der einen Seite „Vielfalt in der Kirche propagieren“, aber auf der anderen Seite solche Entscheidungen träfen. Dabei gehe es Joschka Hench nicht darum, dass Kandidatinnen und Kandidaten immer auf Zustimmung treffen müssen. Jede und jeder könne und solle seine eigene Meinung vertreten.
Hench mahnt Bischöfe zum Dialog an