Vereinbarung mit dem Vatikan

Nicaraguas Regime schiebt zwölf inhaftierte Priester nach Rom ab

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Nicaragua hat inhaftierte kritische katholische Priester nach Rom ausgeflogen. Das Regime geht seit Jahren gegen die Kirche vor, weil sie sich auf die Seite der Opposition stellt.

Das Regime in Nicaragua hat zwölf inhaftierte katholische Priester freigelassen und nach Rom verbannt. Das bestätigte der Vatikan. Grundlage ist der Zeitung „La Prensa“ zufolge eine Vereinbarung des Regimes mit Rom. Die zwölf Geistlichen wurden ausgeflogen.

Laut Zeitungsbericht begründet die Regierung den Schritt mit Bemühungen „zur Erhaltung des Friedens“. Die Priester seien aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert gewesen. Nicht auf der Liste der Freigelassenen befindet sich demnach Bischof Rolando Alvarez, dessen Verurteilung zu 26 Jahren Haft im Februar international für Kritik sorgte.

Kirche auf Seite der Opposition

Das autoritäre Regime des Präsidenten Daniel Ortega und seiner Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo geht seit Jahren immer schärfer gegen Kirchenvertreter vor. Bischof Alvarez wurde verurteilt, nachdem er sich geweigert hatte, das Land zu verlassen. Zahlreiche Geistliche mussten ausreisen, unter ihnen Papst-Botschafter Waldemar Stanislaw Sommertag und 18 Missionarinnen des Mutter-Teresa-Ordens.

Ortega hat mit der Kirchenhierarchie gebrochen, nachdem sich zahlreiche Geistliche seiner Meinung nach bei der Rebellion von 2018 und den darauffolgenden Friedensverhandlungen auf die Seite der Regimekritiker gestellt hatten.

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