Franziskus mahnt zu Frieden / Sorge um Kirche in Nicaragua

Papst ruft an Neujahr zu mehr Respekt gegenüber Frauen weltweit auf

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Mehr Respekt gegenüber Frauen hat Papst Franziskus an Neujahr gefordert. Zugleich rief er zu Frieden in den Krisenregionen der Welt auf. Besonders besorgt zeigte er sich über die Kirche in einem südamerikanischen Land.

Papst Franziskus hat am ersten Tag des neuen Jahres dazu aufgerufen, Frauen Respekt entgegenzubringen. Derjenige, der auch nur eine einzige Frau verletze, lästere Gott, sagte der Papst während der Messe zum Neuen Jahr, die am Montagmorgen im Petersdom in Rom gefeiert wurde. Jede Gesellschaft habe es nötig, «das Geschenk der Frau, einer jeden Frau, anzunehmen: sie zu respektieren, sie zu schützen und sie zur Geltung kommen zu lassen», sagte Franziskus während der Messe.

“Unsere friedlosen Zeiten brauchen eine Mutter, die die Menschheitsfamilie wieder eint.” Die Welt habe es nötig, “auf die Mütter und Frauen zu schauen, um Frieden zu finden, um aus den Spiralen der Gewalt und des Hasses auszubrechen und wieder einen menschlichen Blick und ein sehendes Herz zu erlangen.” Der 1. Januar gedenkt in der katholischen Tradition der Gottesmutter Maria.

Drei Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn haben mit dem Papst die Neujahrsmesse gefeiert. Ein Mädchen und zwei Jungen aus der Gemeinde St. Achatius in Stukenbrock-Senne (Kreis Gütersloh) hätten in diesem Jahr die deutschen Sternsinger im Vatikan vertreten, teilte das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" mit. Während des Gottesdienstes begegneten die Kinder Papst Franziskus und brachten zur Gabenbereitung den Wein an den Altar.

“Rufen wir allen nach Frieden”

Am Neujahrstag hielt der Papst außerdem das Angelusgebet vom Fenster des apostolischen Palastes aus. Auf dem Petersplatz darunter waren unter den 35.000 Gläubigen auch Teilnehmer der Demonstration “Friede auf der ganzen Welt”, die von der katholischen Laiengemeinschaft Sant' Egidio an zahlreichen Orten organisiert wurde.

In Rom hielten die Menschen bunte Plakate hoch und dem Papst entgegen, auf denen die Orte der Welt standen, die von Krisen oder Krieg betroffen sind, darunter Armenien, Mali, Afghanistan, Syrien und Libyen. Franziskus rief dazu auf, diese Orte nicht zu vergessen und verwies vor allem auf die Lage in der Ukraine, Palästina und Israel. “Rufen wir alle nach Frieden”, forderte Franziskus die Menschen auf.

Sorge über Kirche in Nicaragua

In seiner Ansprache nach dem Angelusgebet wies der Papst außerdem auf die Lage in Nicaragua hin, “wo Bischöfe und Priester ihrer Freiheit beraubt worden sind.” Er verfolge mit Sorge, was dort passiert, sagte der Papst. In den vergangenen Tagen waren in Nicaragua laut Vaticannews mindestens sechs Priester verhaftet worden, weil sie für Bischof Rolando José Álvarez Lagos von Matagalpa gebetet hatten. 

Dieser sitzt im Gefängnis eine 26-jährige Haftstrafe ab, zu der er ohne ordnungsgemäßes Verfahren wegen angeblicher Verschwörung, Verbreitung falscher Nachrichten, Behinderung der Justiz und Missachtung der Behörden verurteilt worden war. In dem lateinamerikanischen Land geht das Regime unter Daniel Ortega seit Jahren gegen die Kirche, sowie gegen Nichtregierungsorganisationen vor.

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