Seit drei Jahren in Oldenburger Pfarrei St. Marien

„Offene Kirche“ an Heiligabend - aus Notlösung wird festes Angebot

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Nicht jeder kann oder will Heiligabend in den Festgottesdienst oder die Christmette. Wer wenigstens eine Kirche besuchen möchte, findet in Oldenburg ein spezielles Angebot.

Heiligabend – kurz nach 14 Uhr. Wenn manche sich innerlich schon vorbereiten auf Weihnachtsgottesdienst oder Christmette, suchen andere nach einer niedrigschwelligen Alternative für einen Einstieg ins Weihnachtsfest. Hier setzt das Angebot an, das die Oldenburger St.-Marien-Pfarrei in diesem Jahr bereits zum dritten Mal organisiert.

Dabei war es anfangs eher als Notlösung gedacht, was die beiden Mütter Schirin Christeleit und Manuela Voßkuhle mit Pastoralassistent Andreas Leo 2021 erstmals auf die Beine gestellt hatten. Das traditionelle Krippenspiel konnte damals nicht stattfinden. „Die Unsicherheit war wegen Corona sehr groß“, erinnert sich Schirin Christeleit. Zum ersten Probentermin war niemand erschienen.

Mit Stationen in der Kirche

Was das Team zur Idee einer „Offenen Kirche“ an Heiligabend führte. Von einem ähnlichen Projekt wusste Manuela Voßkuhle aus der Pfarrei ihrer Eltern im Sauerland. Bei der ersten Auflage in der Oldenburger St.-Marien-Kirche hatte das Team vornehmlich Familien mit Kindern im Blick – und bereitete für sie zum Beispiel einen Stationslauf durch das Innere des Gotteshauses vor.

Dabei bekam jeder Besucher am Eingang drei Teelichte und zündete an drei dafür vorbereiteten Stationen jeweils eines für ein besonderes Anliegen an. Bei der Premiere waren das: die Kinder, die Umwelt und die Kranken. An der Krippe konnte jeder zudem einen besonderen Weihnachtssegen empfangen und ein Teelicht mit dem Licht von Bethlehem für zu Hause bekommen.

Drei Stunden weihnachtliche Stimmung

 

„Das Ganze wurde sehr gut angenommen“, erinnert sich Manuela Voßkuhle. Sie und Schirin Christeleit sorgten während der drei Stunden der Aktion für den passenden musikalischen Rahmen, mit Weihnachtsliedern auf dem Klavier, zur Gitarre oder zur Querflöte.

„Man konnte auch einfach nur so zur Krippe gehen und die Musik und die Atmosphäre genießen. Oder einfach nur bleiben und mitsingen“, beschreibt Manuela Voßkuhle den Ablauf. Damals noch nach strengen Corona-Vorgaben: alle liefen in eine Richtung, mit Abstand in den Bänken.

Das Echo machte Lust auf mehr

Womit die beiden Frauen und Pastoralassistent Andreas Leo, der das Ganze mitvorbereitet hatte, nicht gerechnet hatten, das war das positive Echo danach. Sodass sie die Aktion 2022 in ähnlicher Form wiederholten. Und in diesem Jahr wird die „Offene Kirche“ bereits zum dritten Mal die Vielfalt des Angebots der Pfarrei an Heiligabend bereichern. Pastoralreferent Heinz-Peter Hahn hat dafür wieder ein Vorbereitungsteam gefunden.

Die „Offene Kirche“ an Heiligabend verstehe sich als Ergänzung, betont er. So gebe es auch weiterhin einen Kleinkindergottesdienst, in diesem Jahr auch wieder ein Krippenspiel sowie festliche Heiligabend-Gottesdienste für Familien mit größeren Kindern und für Erwachsene. „Aber wir erweitern die Bandbreite des Angebots. Zum Beispiel für Menschen, die an Heiligabend vielleicht sonst überhaupt nicht in eine Kirche gegangen wären.“

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