„Ich bin ein alter Mann am Ende meines Lebens“

Papst Benedikt XVI. - Reportage im Bayerischen Fernsehen

92 Jahre alt ist der emeritierte Papst Benedikt XVI. inzwischen. Das Bayerische Fernsehen gibt am 6. Januar Einblicke in sein Leben.

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Unter dem Titel „Klein Bayern im Vatikan“ zeigt das Bayerische Fernsehen am Montag, 6. Januar, um 11.15 Uhr eine Reportage über das Leben des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Darin gibt der 92-Jährige den Reportern seltene Einblicke in sein aktuelles Befinden: „Ich bin ein alter Mann am Ende meines Lebens“, sagt er mit leiser und brüchiger Stimme.

Seinen Sinn für Selbstironie hat er offenbar nicht verloren: „Früher hatt' ich ein großes Mundwerk; jetzt funktioniert es nimmer“, haucht er fast entschuldigend und lächelt dabei. Stimme und Beine sind schwach, Augen und Geist aber weiter hellwach - so der Eindruck, den der Film vermittelt.

 

Wegbegleiter und Freunde ziehen Bilanz

 

2013 war das damalige Kirchenoberhaupt überraschend zurückgetreten und hatte sich ins Kloster Mater Ecclesiae mitten in den Vatikanischen Gärten zurückgezogen. Hin und wieder empfängt er dort Gäste - so wie jetzt das Team seines Heimatsenders und einen Reporter des „Münchner Merkur“. Benedikt XVI. selbst spricht nur wenig im Film, aber zahlreiche Wegbegleiter und Freunde ziehen Bilanz und blicken zurück auf den bayerischen Papst (2005-2013) im Vatikan.

Tassilo Forchheimer und Ellen Trapp gehen in ihrem halbstündigen Film den Fragen nach, wie der Papst im Ruhestand lebt und wie es ihm geht. Das Gehen falle ihm schwer, die Stimme sei schwach geworden, doch geistig sei er nach wie vor „topfit“, heißt es.

 

„Der Rücktritt war eine reichlich durchbetete Entscheidung“

 

Sein Tagesablauf ist klar geregelt - zwischen Gottesdienst, Gebet, seinen vielen Büchern, einem kleinen Spaziergang, einem Ausflug zur Lourdes-Grotte und den abendlichen Fernsehnachrichten auf Deutsch und Italienisch. Erzbischof Georg Gänswein als sein Sekretär ist stets an seiner Seite in einem Haus, in dem fast jede Wand an Benedikts Heimat erinnert.

Die Antwort darauf, wie sehr den „Papa emeritus“ seine Herkunft geprägt hat, was ihm am meisten fehlt und ob er seinen Rücktritt je bereut hat, gibt Erzbischof Gänswein, der auch jene Tage im Februar 2013 an seiner Seite durchlebt hat: „Nein. Der Rücktritt war eine lange, reichlich durchbetete und durchlittene Entscheidung, die er nie bereut hat. Er ist mit sich völlig im Reinen.“

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