„Man kann Migration nicht angehen, indem man Mauern errichtet“

Papst: Gegen Migration wird wie in den 1930er Jahren gehetzt

Hetze angesichts des Migrationsproblems im Mittelmeerraum beklagt Papst Franziskus. „Die Worte einiger populistischer Redner erinnern an Reden aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, ssagte der Papst in Bari.

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Hetze angesichts des Migrationsproblems im Mittelmeerraum beklagt Papst Franziskus. „Die Worte einiger populistischer Redner machen mir Angst; sie erinnern an Reden aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, sagte er am Sonntag in Bari in Süditalien bei einer Konferenz katholischer Bischöfe des Mittelmeerraums.

Es sei absehbar, dass die gegenwärtige Migration „mit ihrer epochalen Dynamik die Mittelmeerregion tiefgreifend prägen wird“, so Franziskus. Staaten und Religionsgemeinschaften dürften nicht unvorbereitet sein. Die Aufnahme und Integration von Migranten seien „Schritte eines nicht einfachen Prozesses“. Man könne dies aber nicht angehen, „indem man Mauern errichtet“.

 

„Diese Rhetorik dient dazu, Gewalt zu rechtfertigen und Hass zu nähren“

 

Niemals sei zu akzeptieren, dass Menschen „sterben, ohne Rettung zu erfahren“, die sich voller Hoffnung auf den Weg über das Meer machten. Ebenso müsse man einschreiten, wenn Menschen sexuell ausgebeutet würden, unterbezahlt arbeiteten oder in die Fänge der Mafia gerieten.

Leider machten sich vielerorts „Gleichgültigkeit und sogar Ablehnung“ gegenüber Migranten breit. Daraus folge oft Angst, die dazu verleite, gegen eine vermeintliche Invasion „eine Selbstverteidigung aufzufahren“. Eine „Rhetorik des Kampfes der Kulturen“ diene aber nur dazu, „Gewalt zu rechtfertigen und Hass zu nähren“, so der Papst.

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