14 Würdenträger aus elf Ländern neu im Amt

Papst mahnt neue Kardinäle zu Demut und Volksnähe

Papst Franziskus hat die 14 neuen Kardinäle aus elf Ländern zu Demut und Volksnähe aufgerufen. Jesus wolle seine Kirche „von hohlem triumphalem Gehabe befreien“, sagte der Papst.

Anzeige

Papst Franziskus hat die 14 neuen Kardinäle zu Demut und Volksnähe aufgerufen. Jesus wolle seine Kirche „von hohlem triumphalem Gehabe befreien: von einem Mangel an Liebe, an Dienstbereitschaft, an Mitgefühl, von einem Mangel an Volksnähe“, sagte der Papst am Freitag bei einer Messe mit den am Vorabend kreierten Kardinälen anlässlich des römischen Patronatsfest Peter und Paul.

Die Herkunft der 14 neuen Kardinäle aus elf Ländern zeige die Vitalität und Universalität der Kirche, sagte Patriarch Louis Raphael I. Sako von Bagdad als Sprecher der Ernannten. Eigens erwähnte er die Glückwünsche von Muslimen, die ihn erreicht hätten. Diese hätten „ihre Bewunderung für die Offenheit der Kirche“ zum Ausdruck gebracht sowie für die beständige Nähe des Papstes zu „den Menschen mit ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen“.

 

Kardinäle aus Pakistan, Madagaskar und Japan

 

Zu den neuen Kardinälen gehören neben Sako unter anderem Erzbischof Joseph Coutts aus Karachi in Pakistan, Erzbischof Desire Tsarahazana aus Toamasina in Madagaskar und Erzbischof Thomas Aquino Manyo Maeda aus Osaka in Japan. Auch Bischöfe aus Kolumbien, Mexiko und Peru sind darunter.

Aus dem deutschsprachigen Raum gab es keine neuen Kardinäle. Der Papst bedachte jedoch Polen, Spanien und Italien: So überreichte Franziskus das rote Birett und den Kardinalsring dem Leiter seines Almosenamtes, Erzbischof Konrad Krajewski, den Kurienerzbischöfen Luis Ladaria, Präfekt der Glaubenskongregation, und Giovanni Angelo Becciu, der künftig die Heiligsprechungskongregation leitet. Der Vertreter des Papstes im Bistum Rom, Erzbischof Angelo De Donatis, wurde ebenfalls Kardinal.

 

Leiter des Almosenamts erstmals Kardinal

 

Die Kardinalswürde für die Leiter des Almosenamts und der Glaubenskongregation hatte Papst Franziskus in einem Interview der Nachrichtenagentur „Reuters“ folgendermaßen begründet: Da die Glaubenskongregation für den Schutz des katholischen Glaubens eine wichtige Rolle spiele, müsse der Glaubenspräfekt ein Kardinal sein.

Der „andere lange Arm des Papstes“ sei der Almosenmeister. Auch dort müsse ein Kardinal an der Spitze stehen, so Franziskus. Ein solcher Fall ist aus der Vergangenheit nicht bekannt.

Anzeige