Die Weihnachtsbotschaft von Franziskus

Papst mahnt zu Frieden in Jerusalem und erinnert an Flüchtlinge

Papst Franziskus hat zu Weihnachten eine „Zuspitzung der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern“ beklagt. Zudem erinnerte er an das Schicksal von Flüchtlingen, die wie Jesus keine Herberge hätten.

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Papst Franziskus hat zu Weihnachten eine „Zuspitzung der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern“ beklagt und zu Frieden im Nahen Osten aufgerufen. „An diesem Festtag flehen wir zum Herrn um Frieden für Jerusalem und für das ganze Heilige Land; wir beten, dass sich bei den Kontrahenten der Wille durchsetze, den Dialog wiederaufzunehmen“, sagte der Papst in seiner Weihnachtsbotschaft vor dem Segen „Urbi et orbi“ am Ersten Weihnachtstag. Erneut forderte er eine Zwei-Staaten-Lösung, basierend auf „miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen“.

Franziskus geißelte Menschenhandel und den Einsatz von Kindersoldaten und rief erneut zur Hilfe für Flüchtlinge auf. Frieden mahnte der Papst explizit in Syrien, Irak, Jemen, Afrika, Korea, Venezuela und der Ukraine an.

 

„Die keinen Platz in der Herberge haben“

 

Es gelte, Jesus in allen Kindern auf der Welt zu sehen, „wo der Frieden und die Sicherheit von der Gefahr durch Spannungen und neue Konflikte bedroht werden“, sagte der Papst. Das gelte besonders für jene, „für die wie für Jesus kein Platz in der Herberge ist“.

Schon in der Christmette an Heiligabend erinnerte Franziskus an Vertriebene und warb für eine Willkommenskultur. Weihnachten müsse die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit wecken und die Augen für das Leid öffnen. Auch heute gebe es „Millionen Menschen, die nicht freiwillig gehen, sondern gezwungen sind, sich von ihren Lieben zu trennen, weil sie aus ihrem Land vertrieben werden“.

 

Aufruf zur Gastfreundschaft

 

Der Grund zur Flucht sei heute oft einzig und allein der Wunsch zu überleben, betonte der Papst. Es gehe darum, „die aktuellen Nachfolger des Herodes zu überleben, die zur Durchsetzung ihrer Macht und zur Mehrung ihrer Reichtümer nicht davor zurückschrecken, unschuldiges Blut zu vergießen“. Laut Bibel ließ Herodes auf der Suche nach dem neugeborenen König Jesus in Bethlehem Kinder ermorden.

Franziskus rief die Christen auf, „inmitten von Spannungen und Konflikten“ Gastfreundschaft zu fördern. Auch Maria und Josef seien damals gezwungen gewesen, ihre Heimat zu verlassen. Zu Weihnachten wandte sich Franziskus ausdrücklich gegen Misstrauen gegenüber Fremden sowie Menschen am Rande der Gesellschaft. Gerade ihnen habe der Engel die Frohe Botschaft der Geburt Jesu verkündet.

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