Osterbotschaft von Franziskus im nahezu leeren Petersdom

Papst zu Ostern: Welt muss in Corona-Krise zusammenhalten

Papst Franziskus ruft in der weltweiten Corona-Krise zu internationalem Zusammenhalt auf. In seiner Osterbotschaft verlangte einen Schuldenerlass für arme Länder und eine Lockerung internationaler Sanktionen.

Anzeige

Franziskus ruft in der weltweiten Corona-Krise zu internationalem Zusammenhalt auf. Zusätzlich zu bestehenden Herausforderungen werde die Menschheit durch die Pandemie auf eine harte Probe gestellt, sagte er in seiner Osterbotschaft.

Diese Zeit erlaube weder Gleichgültigkeit noch Egoismus, Spaltungen oder ein Vergessen anderer Notlagen, so Franziskus. Unter anderem erinnerte er an Migranten und Flüchtlinge. Viele lebten „unter unerträglichen Bedingungen, besonders in Libyen und an der griechisch-türkischen Grenze“ sowie auf Lesbos.

 

Solidarität in Europa verlangt

 

Europa mahnte der Papst zu einem „spürbaren Geist der Solidarität“. Die Union stehe vor „einer epochalen Herausforderung, von der nicht nur ihre Zukunft, sondern die der ganzen Welt abhängt“. Das Kirchenoberhaupt verlangte einen Schuldenerlass für arme Länder und eine Lockerung internationaler Sanktionen.

Der Papst verkündete seine Botschaft nicht von der Mittelloggia des Petersdoms aus, sondern verlas sie in der wegen der Corona-Ausbreitung nahezu menschenleeren Basilika. Die Pandemie mache keinen Unterschied zwischen den Weltregionen, mahnte Franziskus.

 

Forderung nach weltweiter Waffenruhe

 

Nachdrücklich warnte er vor einem „Egoismus der Einzelinteressen“ und der „Versuchung, in die Vergangenheit zurückzukehren“. Dies gefährde den Frieden und die globale Entwicklung.

Der Papst erneuerte seine Forderung nach einer weltweiten sofortigen Waffenruhe. Dabei erwähnte er die Konflikte und Spannungen in Syrien, Jemen und Irak sowie im Libanon. Israelis und Palästinenser rief er zur Wiederaufnahme von Gesprächen auf.

 

Gedenken an Corona-Betroffene

 

Angesichts der Pandemie gedachte der Papst der Menschen, die von Covid-19 unmittelbar betroffen sind. Er nannte Kranke, Verstorbene, trauernde Angehörige, alte und alleinstehende Personen und besonders gefährdete in Pflegeheimen, Kasernen und Gefängnissen. Für medizinisches Personal und Ordnungskräfte betete er um „Kraft und Hoffnung“.

Die Auferstehung Christi nannte Franziskus einen Sieg der Liebe, der durch Leiden und Tod hindurch einen Weg eröffne. Unter Verweis auf die Zukunftssorgen vieler rief der Papst Politiker auf, Mittel für ein menschenwürdiges Leben bereitzustellen und ihnen eine Rückkehr zur Normalität zu erleichtern.

Anzeige