Geistlicher aus Geldern spricht über den Wert der Arbeit

Pastor Olding: Auch im Himmel werden wir nicht nur Harfe spielen

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Es klingt nach einer Droh-Botschaft, aber so ist es nicht gemeint: „Heilige Arbeit! Warum wir auch noch im Himmel noch arbeiten werden“ ist der Titel eines Radio-Impulses von Pastor Christian Olding aus Geldern, zu hören am Tag der Arbeit (1. Mai) um 7.05 Uhr bei Deutschlandfunk Kultur.

„Im Himmel arbeiten?“ Klingt erstmal nicht vielversprechend. Der Gelderner Pastor Christian Olding ist allerdings, wie er im Gespräch mit Kirche+Leben sagt, davon überzeugt: „Auch im Himmel werden wir nicht den ganzen Tag auf einer Wolke sitzen und Harfe spielen.“ Wer diese Perspektive wenig erbaulich findet, der hat wohl jenes verbreitete Bild von Arbeit, das Olding problematisch findet: nämlich, dass ihr Sinn und Ziel nur darin besteht, Geld und einen Anspruch auf freie Zeit zu verdienen. Nach dem simplen Motto: Arbeit schlecht, Freizeit gut.

Das aber, so ist es Olding bei erneutem Studium der einschlägigen Sozialenzykliken von „Rerum Novarum“ (Leo XIII.; 1881) bis „Laborem exercens“ (Johannes Paul II.; 1981) bei der Vorbereitung neu bewusst geworden, ist nicht das Bild, das die katholische Kirche von Arbeit hat. So liest man in „Laborem exercens“: „So wahr es auch ist, dass der Mensch zur Arbeit bestimmt und berufen ist, so ist doch in erster Linie die Arbeit für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit.“ Der Mensch verwirkliche sich durch Arbeit selbst.

Eine Verteidigung der Generation Z

Da ist es dann kein weiter Weg mehr für Olding, der viel gescholtenen Generation Z beizuspringen, wenn ihre Vertreter sagen, sie wollten nicht mehr so arbeiten wie ihre Eltern und Großeltern. In die Klage, diese Generation sei faul, wohlstandsverwöhnt und stelle unrealistische Anforderungen, will Olding nicht einstimmen. Es geht eben nur um ein anderes Konzept von Arbeit. Ein neues? Oder in Wahrheit vielleicht ein ganz altes, das auch die Kirche vertritt? Es gehe nicht darum, die Hände in den Schoß zu legen und nichts mehr zu tun, betont Olding. Das sei „das andere Extrem“ und genauso abzulehnen.

Nun ist es beileibe nicht so, auch das betont Olding, dass Geistliche besonders gut darin seien, ein gutes, gesundes Verhältnis zur Arbeit zu entwickeln. Man müsse sich nur mal umschauen, sagt er: Gerade Angehörige seines Berufsstandes hätten es häufig mit Überlastungs-Symptomen und Burnout zu tun.

„Urlaub verdient?“ – Ein Warnsignal!

Eines sei jedenfalls klar: Wenn ihm Gemeindemitglieder den Satz sagen, er habe sich „seinen Urlaub jetzt aber auch wirklich verdient“, dann stutzt Olding. Weil das bedeutet, dass er auf andere schon ziemlich „fertig“ wirkt. Ein wichtiges Warnsignal.

Christian Olding spricht schon seit Längerem Beiträge für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Er war vor Jahren angesprochen worden, ob er daran Interesse hätte, und sagte sofort zu. Der aktuelle Beitrag ist schon „im Kasten“. Was er zu sagen hat, auf nur 20 Minuten Länge zu bringen, sei nicht so einfach gewesen, sagt er. Und eine „Lösung“ habe er ja auch nicht. „Sonst hätte ich keinen Radiobeitrag gemacht, sondern einen Ratgeber geschrieben.“

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