800 Teilnehmende haben sich angemeldet

Pfadfinder am Niederrhein feiern 50-jähriges Bestehen mit Olympiade

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Die Pfadfinder am nördlichen Niederrhein feiern ihre Verbandsgründung. 50 Jahre Gründung werden mit einer großen Bezirks-Olympiade in Sonsbeck gefeiert. Pfadfinder-Pädagogik heißt: Komm einfach, du musst nicht performen.

Ihre Verbandsgründung vor 50 Jahren feiern die Pfadfinder des Bezirks Niederrhein-Nord am Samstag, 17. Juni, mit einer großen Bezirks-Olympiade in Sonsbeck. Dessen 2500 Pfadfinder des Bezirks der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) hatten vorab demokratisch dafür gevotet, diesen Tag vorzubereiten – von den Wölflingen (6 bis 9 Jahre) über die Jungpfadfinder (9 bis 12 Jahre) und die Pfadfinder (12 bis 15 Jahre) bis zu den Rovern (ab 15 Jahren), denn alle hatten vorab ihre Interessensvertretungen gewählt.

Rund 800 Kinder und Jugendliche aus den 21 Pfadfinder-Stämmen der Kreise Wesel und Kleve haben sich anschließend zur DPSG-Olympiade angemeldet. In 90 Spielen treten sie gegeneinander an und erringen Punkte für ihren Stamm, nicht für sich persönlich.

Pfadfinder sein heißt Demokratie einüben

„Teil der Pfadfinder-Pädagogik ist es, Demokratie zu üben“, erklärt Martin Deckers (44). Deckers ist einer der ehemaligen Pfadfinder-Aktiven und wie etliche andere Erwachsene immer noch aus Passion dabei. Er unterstützt seinen Heimatverband organisatorisch, damit „die Großen“ im Alter ab 15 Jahren Zeit haben, gute pädagogische Arbeit zu machen: Auf Erkundung in den Wald zu gehen, Natur zu beobachten, Zelte aufzubauen und ihre Lagerfeuer-Erfahrungen – Entschleunigung inklusive – den Jüngeren als stabile Kindheitserinnerung mitzugeben.

Dabei heißt, so Deckers, „Pädagogik“ bei den Pfadfindern nicht, alles rauszuholen an Wissensvermittlung: „Im Kleinen geht es immer um die Abstimmung in allen Altersstufen und Stämmen. Machen wir heute was in unserem Umwelt-Projekt und entrümpeln den Wald? Oder gehen wir einfach mal Eis essen?“

Pfadfinder-Niederrhein für junge Menschen: „Nix liefern müssen“

Rund 800 Kinder und Jugendliche aus den 21 Pfadfinder-Stämmen der Kreise Wesel und Kleve haben sich zur DPSG-Olympiade angemeldet. | Foto: DPSG Bezirk Niederrhein-Nord
Rund 800 Kinder und Jugendliche aus den 21 Pfadfinder-Stämmen der Kreise Wesel und Kleve haben sich zur DPSG-Olympiade am 17. Juni angemeldet. | Foto: DPSG Bezirk Niederrhein-Nord

In größeren Städten, erklärt Deckers, hätten junge Menschen mehrere Freizeitangebote – im kleinen Ort blieben allerdings neben dem Sportverein mit seinem körperlich fordernden Angebot oft allein die Pfadfinder mit ihrer Botschaft: „Ihr seid willkommen, wie ihr seid – leisten müsst ihr hier nix.“

Zukunftsprojekte haben die Pfadfinder dennoch vor der Brust. Dafür gibt es Unterstützung der hauptamtlich besetzten DPSG-Diözesanstelle in Münster: Es geht um Lobby-Arbeit für die junge Generation, um Nachhaltigkeit hierzulande oder um internationale Gerechtigkeit. Ob Kinder und Jugendliche auf den Zug aufspringen, hängt auch ab davon, ob sie sich in ihrem Alltag vom Angebot vor Ort begeistern lassen.

Pfadfinder: „Freundlich zum Menschen, zur Schöpfung“

Zwei Säulen, so Deckers, trügen den Verband: Menschenfreundlichkeit und der Schöpfungsgedanke des Christentums einerseits – andererseits die weltweite Verbundenheit mit Pfadfindern aus unzähligen Ländern der Welt.

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