In Rüschendorf bei Damme dient es als eine Art Dorfgemeinschaftshaus

Pfarrheim bleibt Zentrum des Dorfes – und wird sogar erweitert

  • Das neue Pfarrheim St. Agnes Rüschendorf (Kreis Vechta) wurde eingeweiht.
  • Der kleine Ort behält so sein Zentrum für die Dorfgemeinschaft.
  • Die Pfarrgemeinde St. Viktor Damme hat sich besonders dafür eingesetzt.

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Behält Rüschendorf sein Zentrum? Der kleine Ort bei Damme im Landkreis Vechta hat wohl noch einen Bäcker, aber die Kneipe mit Saalbetrieb gibt es nicht mehr, die Volksbank hat ihre Filiale geschlossen. An der Hauptstraße steht neben der Kirche St. Agnes noch das Pfarrheim. Aber über die Zukunft des Gebäudes wurde nachgedacht.

Zum Beispiel 2017 im Pastoralplan der Gemeinde St. Viktor Damme, zu der Rüschendorf gehört. Da standen auch die Gebäude der Teilgemeinden zur Debatte, daran kann sich Dieter Stärk, Landwirt in Rüschendorf und Mitglied im Kirchenausschuss, noch gut erinnern. „Aber wir wollten in Rüschendorf einen Dorfmittelpunkt rund um die Kirche erhalten.“ Denn: „Das kirchliche Leben, überhaupt das Leben im Dorf funktioniert hier noch.“ Dafür müsse man sich auch mal treffen können, ob Frauengemeinschaft, Kolpingsfamilie, Gesangsverein oder Seniorengemeinschaft. Treffen um Beispiel im Pfarrheim.

 

Neuer Saal

 

Das sieht auch Ralf Meyer-Hülsmann so, Verwaltungsleiter von St. Viktor. Zusätzlich sei das Pfarrheim wichtig für die katholische Grundschule („die serviert da ihr Mittagessen“) und den Unterricht der Kreismusikschule. Der Kirchenausschuss habe sich deshalb nicht nur für den Erhalt, sondern sogar für die Erweiterung entschieden.

Ergebnis: Das Pfarrheim wurde nicht nur komplett saniert, sondern bietet auch einen neuen Saal mit 100 Sitzplätzen, der unterteilt werden kann. Auch eine behindertengerechte Toilette gibt es nun. Zwischen Pfarrheim und Kirche baute die Gemeinde zudem 26 barrierefreie Parkplätze und eine E-Bike-Ladestation.

 

Auch Kirchensteuern für den Bau in Rüschendorf

 

Bernd Decker, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Rüschendorf, wird ehrenamtlicher Hausmeister im neuen Pfarrheim der Gemeinde St. Agnes. | Foto: Jan Röttgers
Bernd Decker, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Rüschendorf, wird ehrenamtlicher Hausmeister im neuen Pfarrheim der Gemeinde St. Agnes. | Foto: Jan Röttgers

Insgesamt kostete das 674.500 Euro. Mittel, die zu beschaffen waren, wie Meyer-Hülsmann vorrechnet. Aus einem Dorf-Entwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen kamen 286.000 Euro („weil das Pfarrheim wie ein Dorfgemeinschaftshaus ist“). Aus Kirchensteuern zahlte das Bischöfliche Offizialat in Vechta 270.000 Euro, den Rest teilten sich die Stadt Damme und die Gemeinde St. Viktor.

Bei der Einweihung des Pfarrheims zeigte sich Pfarrer Heiner Zumdohme zufrieden: „Die Kirche zeigt sich in Rüschendorf ganz neu und hat einen Ort der Begegnung geschaffen.“ Zu danken sei den vielen ehrenamtlichen Helfern, die bei den Arbeiten geholfen hätten.

Dazu gehörte auch die Kolpingsfamilie, mit 250 Mitgliedern eine der größten im Kolpingwerk Land Oldenburg. Nicht umsonst heißt der neue große Pfarrsaal wohl „Adolph-Kolping-Raum“. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Bernd Decker, hat die Aufgabe eines ehrenamtlichen Hausmeisters übernommen.

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