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Der verstorbene Kaplan Heinz Pottbäcker ist offenbar auch in seiner Zeit in Recklinghausen übergriffig geworden. „Wir wissen, dass es auch hier Übergriffe gegeben hat“, sagte der heutige Propst von Recklinghausen, Jürgen Quante, nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle Münster. Allerdings habe sich noch kein Betroffener aus Recklinghausen gemeldet.
Quante äußerte sich in Rhede. Dort hatte Pottbäcker zwischen 1971 und 1973 Kinder missbraucht; danach war er unter anderem in Recklinghausen tätig. Über Vorkommnisse in Hamm-Bockum-Hövel will die dortige Pfarrei am heutigen Mittwochabend informieren. Die Teilnehmer der Diskussion in Rhede ermutigten Betroffene erneut, sich an zuständige Stellen zu wenden.
Was die Kirche lernen muss
Propst Quante sagte den Angaben zufolge, die Kirche müsse „lernen, über Sexualität zu sprechen“. Der Pflichtzölibat für Priester ist nach Ansicht Quantes nicht der einzige Grund für die Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche, aber „eine mögliche Einflugschneise für potenzielle Täter“. Der Propst vermutete, es werde nicht gelingen, den Missbrauch auszurotten: „Aber wir müssen daran arbeiten, dass er nicht weiter vertuscht wird.“