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Der „Wort zum Sonntag“-Sprecher und katholische Theologe Wolfgang Beck wünscht Kirchenleuten mehr spielerischen Wagemut auf Sozialen Medien wie Instagram. Themen seien nur mit der eigenen Persönlichkeit transportierbar.
Der katholische Theologe und „Wort zum Sonntag“-Sprecher Wolfgang Beck wirbt für eine „spielerische Herangehensweise“ der Kirchen auf Social-Media-Kanälen. Zur Frage, wie viel Selbstdarstellung dabei nötig sei, sagte Beck am Freitag bei der Tagung „Religion auf Instagram“ in Frankfurt: „Das Entscheidende ist, dass die Themen nur mit der Person transportierbar sind."
Bei manchen Auftritten habe man zwar das Gefühl: „Da ist jetzt nur noch Selbstdarstellung und kein Inhalt mehr.“ Zugleich betonte Beck: „Was definitiv aber nicht funktioniert: Wenn sich jemand hinstellt und versucht, nur das Thema stark zu machen und sich persönlich rauszuhalten.“ Er kenne ein paar Leute, „die dies versuchen und das wirkt total kurios und distanziert“, sagte Beck. Es fehle dann „letztlich das Standbein der Persönlichkeit, die sich sichtbar machen muss und die das Risiko eingehen muss, sich lächerlich zu machen“.
Theologe Beck: Spielerische Formen auch im Analogen einbringen
Die Frage sei dabei letztlich: „Hat jemand die Bereitschaft, sich zum 'Horst' zu machen?“, sagte Beck salopp. Wenn diese Bereitschaft fehle, brauche man „auch nicht mit großen Themen kommen“, betonte der 50-jährige Professor für Pastoraltheologie und Predigtlehre an der Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt.
Nötig sei es zudem, „eine spielerische Herangehensweise und Kommunikationsform auch in die analogen Formen einzubringen“, so der Priester weiter. Theologinnen, Theologen und Seelsorger, die auf Instagram unterwegs seien, sollten daher „eigentlich auch einen anderen Predigt- und Kommunikationsstil im Analogen haben“.
Beck: Wo sind die evangelischen Kirchen in sozialen Medien?
Beck zeigte sich zudem verwundert, „dass die evangelischen Kirchen nicht viel stärker in Sozialen Medien präsent sind - gerade aufgrund ihrer großen Predigttradition!“ Mit Blick auf eine berühmte Aussage des Reformators Martin Luther sagte der katholische Theologe: „Eigentlich müsste man annehmen, dass da eine große Lust wäre, dem Volk aufs Maul zu schauen und sich auf diese neuen Formate einzulassen.“
Becks Plädoyer gegen „Entmutigungskultur“ bei Postings
Er kenne aber auch in der katholischen Kirche „entmutigende Strukturen“ mit Blick auf den Umgang mit Social-Media-Postings. „Ich habe gerade in der vergangenen Woche mit einem Bistum zu tun gehabt, da haben Seelsorger und Seelsorgerinnen gesagt, sie dürfen überhaupt nichts mehr rausgeben an öffentlichen Stellungnahmen, was nicht mit der Pressestelle des Bistums abgestimmt ist“, sagte Beck, ohne den Namen der Diözese zu nennen. Das sei „eine Entmutigungskultur“.