Xantener ruft zu mehr Naturschutz auf

Umweltbischof Rolf Lohmann wirbt für fleischlosen Freitag

  • Der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann wirbt für mehr Naturschutz und weniger Fleischkonsum.
  • Dabei spricht er von der Idee der Wiederentdeckung eines fleischlosen Freitags.
  • Lohmann ist als Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz tätig.

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Die deutschen Bischöfe rufen zum Naturschutz zu weniger Fleischverzehr auf. Es lohne sich, im Christentum verankerte Praktiken wie das Fasten in bestimmten Zeiten und den fleischlosen Freitag wiederzuentdecken, so der bei der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständige Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Er äußerte sich anlässlich der Weltnaturkonferenz, die noch bis zum 19. Dezember im kanadischen Montreal tagt.

Agrarflächen würden aktuell in viel zu großem Ausmaß für die Erzeugung von Tierfutter genutzt, kritisierte der Umweltbischof. „Angesichts der ökologischen Auswirkungen und des Hungers in der Welt ist das nicht akzeptabel.“ Gleichzeitig werde dadurch der Artenvielfalt empfindlicher Schaden zugefügt.

Lohmann: Industriestaaten in Verantwortung

Weihbischof Rolf Lohmann beim Interview
Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten wirbt für einen geringeren Fleischkonsum, um den Naturschutz zu verbessern. | Foto: Michael Bönte

Neben dem Klimawandel sei der Verlust der Biodiversität eine zweite große Herausforderung für den Umweltschutz, erklärte der Münsteraner Weihbischof. „Beide Krisen zeigen, dass das Verhältnis des Menschen zur Natur neu bestimmt werden muss. Unsere Existenz braucht die Natur, die uns mit Wasser, Luft, Nahrung, Rohstoffen und mehr versorgt.“ Lohmann verwies auf den Expertentext „Vom Wert der Vielfalt“ in dem die Bischofskonferenz im vergangenen Jahr grundlegende Überlegungen und ethische Leitlinien zum Schutz der Biodiversität formuliert habe.

Er hoffe, dass die Weltnaturkonferenz „in einem neuen globalen Rahmen für den Biodiversitätsschutz ehrgeizige Aktionsziele setzt“, sagte Lohmann. „Entscheidend für Erfolg oder Misserfolg der Weltnaturkonferenz wird es sein, ob wirksame Mechanismen vereinbart werden, wie die Ziele umgesetzt werden. Dabei sind die Rechte lokaler und insbesondere indigener Bevölkerungsgruppen zu wahren.“ Bezüglich der Finanzierung forderte Lohmann die Industriestaaten dazu auf, Verantwortung zu übernehmen.

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