McCarrick verhandlungsunfähig

US-Gericht weist Missbrauchsklage gegen Ex-Kardinal (93) ab

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Ein Richter in Massachusetts hat die Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen den ehemaligen Kardinal Theodore McCarrick abgewiesen. Das Gericht erklärte den 93-jährigen ehemaligen hochrangigen katholischen Geistlichen für nicht verhandlungsfähig.

Der frühere Erzbischof von Washington war wegen des mutmaßlichen Übergriffs auf einen minderjährigen Jungen angeklagt worden. Er war der ranghöchste katholische Kirchenführer der USA, gegen den wegen sexuellen Missbrauchs Anklage erhoben wurde. McCarrick könnte weiterhin in Wisconsin vor Gericht gestellt werden, wo im April in demselben Fall Anklage erhoben worden war. Seine Anwälte hatten zu Jahresbeginn eine schwere und dauerhafte Demenz ins Feld geführt.

Der einstige Washingtoner Erzbischof wurde 2018 des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und der Unzucht mit jungen Männern im Zeitraum zwischen 1970 und 1990 beschuldigt und 2019 von Papst Franziskus aus dem Klerikerstand entlassen. Mehrere Klagen gegen McCarrick wegen Vorfällen aus den 1970er bis 1990er Jahren sind noch anhängig.

McCarrick mit steiler Karriere

McCarrick war über Jahrzehnte eine der erfolgreichsten Figuren der katholischen Kirche in den USA. Geboren am 7. Juli 1930 in New York, machte er nach seiner Priesterweihe 1958 zunächst Karriere im Universitäts- und Bildungsbereich und wurde 1977 zum Weihbischof in New York ernannt. 1981 wechselte er als Bischof ins neu gegründete Bistum Metuchen und 1986 als Erzbischof nach Newark. Von 2001 bis 2006 war er Erzbischof von Washington. 2001 machte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal.

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