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Theodore McCarrick (91), aus dem Kardinals- und Priesterstand entlassen, wird wegen des Vorwurfs sexuellen Missbrauchs angeklagt. Der ehemalige Erzbischof von Washington muss sich vor dem Bezirksgericht Dedham verantworten, berichtet die Zeitung „Boston Globe“.
In den drei Anklagepunkten geht es um Übergriffe auf einen zur Tatzeit 16-Jährigen am Rand einer Hochzeit 1974 im Bundesstaat Massachusetts. Der Anwalt des mutmaßlich Betroffenen, Mitchell Garabedian, sagte, sein Mandant kooperiere mit der Staatsanwaltschaft, „um anderen Opfern Mut und die Welt für Kinder sicherer zu machen“.
Offenbar gilt Verjährungsfrist für ihn nicht
Ein Verfahren gegen McCarrick galt lange als unwahrscheinlich, weil Massachusetts eine Verjährungsfrist hat. Laut „Boston Globe“ trifft sie auf McCarrick nicht zu, weil er zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat in New York lebte und kein Bürger des Staates war, in dem die Verjährungsfrist gilt.
Der nach vatikanischen Ermittlungen 2018 von Franziskus aus dem Kardinalskollegium und 2019 aus dem Priesteramt entlassene McCarrick lebt heute in Missouri. „Wir schauen uns das an und werden vor Gericht dazu Stellung nehmen“, erklärte sein Anwalt Barry Coburn.
Ex-Kardinal: Glaube nicht, dass ich das getan habe
Bisher konnte sich McCarrick strafrechtlicher Verfolgung entziehen. Mehrere Opfer hatten in New York und New Jersey zivile Prozesse angestrebt.
Der Ex-Kardinal bestreitet, Minderjährige missbraucht zu haben. 2019 sagte er einem Reporter, er sei nicht so schlecht, wie er dargestellt werde: „Ich glaube nicht, dass ich die Dinge getan habe, derer ich beschuldigt werde.“
