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Die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode will das Miteinander in der katholischen Kirche verändern. Die Katholiken in Deutschland haben teilweise sehr konkrete Erwartungen.
Die Katholiken in Deutschland setzen auf Änderungen im kirchlichen Leben. Sie seien „in großer Einmütigkeit“ davon überzeugt, „dass die Kirche einen Prozess der Reformen und der Erneuerung braucht, um ihrer Sendung gerecht zu werden“, heißt es in einem am Mittwoch von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Bericht. Das zehnseitige Dokument versteht sich als Zusammenfassung der Papiere aus den deutschen Bistümern mit Blick auf die von Papst Franziskus angestoßene Weltsynode.
Konkret sprechen sich die deutschen Katholikinnen und Katholiken unter anderem aus für mehr innerkirchliche Teilhabe, eine stärkere Rolle der Frauen sowie Änderungen in der kirchlichen Sexuallehre. Das deckt sich in weiten Teilen mit den Themen, die auf dem 2019 begonnenen Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland erörtert wurden. Dazu heißt es in dem Papier: „Deutlich spürbar ist, dass sowohl die Beratungen und Beschlüsse des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland als auch der Synodale Weg der Weltkirche in allen Ortskirchen einen Impuls ausgelöst haben.“
Wunsch nach größerer Freiheit
Zugleich wird eine größere Freiheit gegenüber dem Vatikan gewünscht. Das Papier der Bischofskonferenz zitiert dazu eine Einlassung aus dem Bistum Mainz: „Trotz zahlreicher im Verlauf der Synode weltweit identifizierter pastoraler Fragen wäre eine größere Entscheidungsbefugnis der jeweiligen Ortskirchen hilfreich.“
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Österreichische Bischofskonferenz ihre Zusammenfassung veröffentlicht. Demnach ist die Stimmungslage unter den Katholiken im Nachbarland ähnlich. Die Länderberichte sollen in die zweite und abschließende Vollversammlung der Bischofssynode im Oktober im Vatikan einfließen.