Andacht am Donnerstag in St. Urban in Ottmarsbocholt

Weniger Jesiden als Flüchtlinge anerkannt – Gedenken in Senden

Die Anerkennungsquote bei jesidischen Flüchtlingen ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren deutlich gesunken. Laut „Berliner Zeitung“ ergibt sich das aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage eines Grünen-Politikers.

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Die Anerkennungsquote bei jesidischen Flüchtlingen ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren deutlich gesunken. Laut „Berliner Zeitung“ ergibt sich das aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des Außenpolitikers Omid Nouripour (Grüne). Wurden im Februar 2015 rund 97 Prozent der Anträge positiv beschieden, waren es im Juni 2017 rund 87 Prozent.

Gedenken in Senden
Am Donnerstag, 3. August, gedenken die katholischen und evangelischen Gemeinden in Senden bei Münster sowie die Aktionsgemeinschaft „Hoffnungsschimmer – Hilfe für Flüchtlinge in Not“ der verfolgten Jesiden und Christen. Beginn ist um 19 Uhr in St. Urban in Senden-Ottmarsbocholt, teilt die Bischöfliche Pressestelle mit. Auch Jesiden werden dort von der Geschichte ihres Volkes berichten. An die Andacht schließt sich eine Begegnung auf dem Kirchplatz an.

Die meisten Betroffenen bekommen demnach den Status als Flüchtlinge; lediglich eine Minderheit wird als asylberechtigt anerkannt. Nouripour kritisierte: „Die deutlich gesunkene Anerkennung jesidischer Flüchtlinge offenbart die Heuchelei der Bundesregierung.“ In Sonntagsreden leide diese „gerade mit den Jesidinnen“, aber verweigere zunehmend den nötigen Schutz.

Jesiden sind eine religiöse Minderheit, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verfolgt wird. Weltweit hat die Gemeinschaft mehrere hunderttausend Mitglieder. In Deutschland leben derzeit bis zu 120.000 von ihnen. Der jesidische Glaube vereint Elemente verschiedener nahöstlicher Religionen, vor allem aus dem Islam, aber auch aus dem Christentum.

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