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Im Umgang mit Kirchenfinanzen fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) deutliche Änderungen. Die Vollversammlung beschloss am Samstag in Bonn konkrete Vorschläge für eine langfristige Absicherung der Finanzierung, mehr Transparenz und Beteiligung von Laien. So dringt das ZdK etwa auf einen gewählten „Bundeskirchensteuerrat“, der Beschlusskompetenzen für den Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) erhalten und die Mittelverwendung überprüfen soll.
Was ist der VDD?
Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) ist Rechtsträger der Bischofskonferenz und Körperschaft öffentlichen Rechts. Er verwaltet den Haushalt für überdiözesane Gemeinschaftsaufgaben. Fast jeder zweite Euro wird im Bereich Weltkirche / Mission ausgegeben. Auch Einrichtungen der Bischofskonferenz erhalten ihre benötigten Gelder vom VDD. Zudem hält er Beteiligungen an Unternehmen. | Jens Joest
In der katholischen Kirche ziehen die 27 Diözesen die Kirchensteuer ein. Sie beschließen dann gemeinsam, wieviel Geld für bundesweite Zwecke ausgegeben werden. Über den derzeit rund 120 Millionen Euro umfassenden Haushalt des VDD finanziert die Kirche etwa die Zuschüsse für Hilfswerke und Auslandsseelsorge sowie für viele Verbände und die gemeinsamen Medienaktivitäten.
Drei Prozent der Kirchensteuern an VDD
In den letzten Jahren gab es auf bundesweiter Ebene eine Debatte über Einsparungen. Auch ZdK-Präsident Thomas Sternberg hatte sich mehrfach mit der Forderung nach einer Stärkung überdiözesaner Aufgaben zu Wort gemeldet.
Nach dem Willen des ZdK soll die Finanzierung des VDD künftig prozentual an das Kirchensteueraufkommen gebunden werden. Ein fester Anteil von drei Prozent des Kirchensteueraufkommens soll in den VDD-Haushalt fließen; das wären aktuell gut 184 Millionen Euro. Insgesamt fordert das Zentralkomitee, den bundesweiten Etat nicht weiter zu verringern; alle kirchlichen Organisationen und Einrichtungen sollten öffentlich Rechenschaft über ihre Finanzen ablegen.