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Ahmet Inan ist Muslim und lebt in Waltrop. Er erklärt die Fastenregeln, wie er selber mit ihnen umgeht – und was seine Tochter dazu sagt.
Was bedeutet Fasten in Ihrer Religion?
Das Fasten im Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islam und ist somit eine der wichtigsten Regeln des islamischen Glaubens. Wir Muslime gehen davon aus, dass der Prophet Mohammed der erste Moslem war, der im Ramadan fastete. Ziel des Fastens ist es, Körper und Seele zu reinigen. Besonders wichtig ist in diesem Monat aber auch die Gemeinschaft und die Solidarität mit den Schwachen und Armen. Das wird leider oft vergessen, stattdessen werden zum Fastenbrechen üppige Feste gefeiert.
Welche Regeln gibt es?
Themenwoche: Wie fastet ihr?
Für eine Zeit zu verzichten – auf Essen, Verhalten, Gewohnheiten –, das gibt es nicht nur im Christentum. Kirche+Leben hat mit einem Muslim, einem Juden, einem Hindu und einer Jesidin darüber gesprochen. Klar ist: Immer geht es um mehr als mich selbst.
Was die Fasten-Bedingungen angeht, ist es gerade eine günstige Zeit, dem Islam beizutreten (lacht). Denn der Ramadan verschiebt sich wegen des Mondkalenders jedes Jahr um zehn oder elf Tage nach vorne und durchläuft so alle Jahreszeiten. Im Moment sind wir mit dem Ramadan im Winter, da sind die Tage kurz und die Nächte lang. Das heißt, man muss nicht über so viele Stunden verzichten – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang darf nämlich weder gegessen noch getrunken werden. Außerdem sind in dieser Zeit das Rauchen, Alkohol und Geschlechtsverkehr verboten. Im Sommer ist das teilweise schon ziemlich hart.
Wichtig ist, dass man vor dem Morgengrauen einmal wach ist und dann Gott gegenüber die Absicht erklärt, dass man heute fasten wird, also sich ganz bewusst dafür entscheidet und nicht einfach sozusagen zufällig fastet.
Es gibt Apps fürs Smartphone, die dabei helfen, auf die Einhaltung der Fasten- und Gebetszeiten an den jeweiligen Orten auf der Welt zu achten.
Wie halten Sie es mit dem Fasten?