Werk eines Ahlener Künstlers

20 Zentimeter groß und inspirierend: „Himmelsgucker“ auf Wangerooge

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Wangerooges Inselpfarrer Egbert Schlotmann lädt Urlauber ein, ihren Blick zum Himmel zu lenken. Eine kleine Bronzefigur soll ihnen Appetit darauf machen – und eine Fotoaktion.

Der Himmel über Wangerooge bietet ein ständig wechselndes Schauspiel. Mal knallblau, mal grau, mal ein paar Federwolken über dem weiten Horizont der Nordsee. Egbert Schlotmann kennt die Gesichter von Bewohnern oder Touristen, die den Blick nach oben genießen. Der Inselpfarrer der zum Bistum Münster zählenden Nordseeinsel hat in diesem Jahr ein besonderes Kunstprojekt dazu angestoßen: „Himmelsgucker“ lautet der Name.

Mit Objekten verschiedener Künstler will der Pfarrer Menschen dazu anregen, die Blicke nach oben ganz bewusst als Möglichkeit zu Meditation oder Nachdenken über die eigene Spiritualität zu nutzen. Das erste Kunstwerk ist bereits auf der Insel. Andreas Magera, Steinmetz und Gestalter aus Ahlen, hat der katholischen Gemeinde und der Urlauberseelsorge auf Wangerooge eines seiner Objekte geschenkt.

Letzte Fotoaktion sehr erfolgreich

Die Bronzefigur, die auf einem Handteller Platz hat, zeigt eine sitzende Gestalt, den Blick nach oben gerichtet und damit ideal für das, was Egbert Schlotmann damit vorhat. „Ich möchte die Gäste einladen, sich die Figur auszuleihen und sich mit ihr an einen schönen Platz auf der Insel zu setzen. An den Strand zum Beispiel oder in ein Café, um sich für Gedanken über Himmel und Erde zu öffnen.“ Auch, um sich bewusst zu werden, wie unterschiedlich nicht nur der Himmel über Wangerooge sein kann.

Wer möchte, kann die Figur auch fotografieren und die Bilder zur Veröffentlichung an die Urlauberseelsorge schicken. Wie erfolgreich so eine Fotoaktion sein kann, das hat Egbert Schlotmann 2018 erlebt, als er Gäste bei einem ähnlichen Projekt dazu eingeladen hatte, sich von geschnitzten und bemalten Königs-Skulpturen inspirieren zu lassen. „Damals haben wir 500, 600 Fotos bekommen“, erinnert er sich.

Offizieller Start Christi Himmelfahrt

Das könne bei der Himmelsgucker-Figur ganz ähnlich werden, sagt der Pfarrer. „Weil sie mit ihrem Ausdruck und ihrer Körperhaltung sofort Menschen anzieht, trotz der geringen Größe von vielleicht 20 Zentimetern.“ Oder vielleicht gerade deswegen. „Egal, ob im Rucksack oder in der Tasche – man kann ihn leicht mitnehmen“, nennt Egbert Schlotmann als Vorteil der kompakten Ausmaße.

Seit Dezember ist der bronzene Himmelsgucker auf Wangerooge. Der Inselpfarrer hat ihn auch schon Gästen gezeigt oder als Anregung für einen Gottesdienst benutzt. Bei einer Exerzitiengruppe hat er die Wirkung der Figur bereits ausprobiert. „Die haben sie angesehen, haben gestrahlt und sich gefragt: Wo guckt der hin?“ Offiziell wird die Figur aber erst ab Christi Himmelfahrt zum Einsatz kommen. „Da passt der Blick nach oben und das Nachdenken über den Himmel ja gut“, sagt der Inselpfarrer.

Kunstobjekte für die Seelsorge

Egbert Schlotmann versucht in jedem Jahr, Kunstobjekte für die Seelsorge zu nutzen. „Ich versuche, Menschen mit Kunst zu motivieren, über ihren eigenen Glauben und ihre Spiritualität nachzudenken.“ In diesem Jahr sollten die Objekte zum Motto der Gemeinde für die Sommerzeit passen. Es lautet „Zwischen Himmel und Erde.“

Die Bronzefigur von Andreas Magera ist nicht das einzige Kunstobjekt, das die Urlauberseelsorge in diesem Sommer einsetzen wird. Auch Claudia König, eine Künstlerin aus Dortmund, stellt Himmelsgucker-Skulpturen zur Verfügung. Die sind aus Pappmaché und werden in der Kirche zu sehen sein.

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