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An diesem Sonntag ist die Renovabis-Pfingstaktion. Das bischöfliche Osteuropa-Hilfswerk unterstützt unter anderem pastorale Projekte. Gemeinsam mit der örtlichen Caritas als Projektpartner hat Renovabis in Rumänien mitgeholfen, einen Bio-Milchviehbetrieb aufzubauen. Dazu gehört auch eine Käserei, die bis zu 300 Kilo Käse im Monat produziert. Die weitgehend von Hand hergestellten Laibe finden reißenden Absatz. Deshalb will der Betrieb wachsen.
Dichtes Grau liegt jetzt, mitten im Winter, über den Hügeln rund um das rumänische Städtchen Câmpulung. Doch die Bekanntschaft, die die Gäste aus der Renovabis-Geschäftsstelle machen dürfen, entschädigt für vieles: Im neuen Kuhstall des sozialwirtschaftlichen Milchviehbetriebs Câmpulung steht ein kleines Kälbchen. Mit riesengroßen, braunen Augen starrt es neugierig die Fremden an.
Der gesamte Stall strahlt Ruhe und Zufriedenheit aus. Zumindest bis Mitarbeiter Augustin die lärmende Melkanlage anwirft und ein Kollege mit einer Art Kehrmaschine die Hinterlassenschaften der Tiere beseitigt.
Eine Stadt im Verfall
Rund 37.000 Einwohner hat Câmpulung, etwa zwei Autostunden sind es von Bukarest bis hierher. Die Stadt liegt am Rande einer Hügelkette in den südlichen Karpaten, auf einer Höhe von 600 Metern. Im Sommer kommen viele Besucher hierher, um sich vom Trubel in der Hauptstadt zu erholen.
Ehemals ein wichtiges Industriezentrum, im Mittelalter sogar die Hauptstadt Rumäniens, erlebte Câmpulung nach dem Ende des Kommunismus einen steilen wirtschaftlichen und demographischen Abschwung – mit einem heute sehr niedrigen Einkommensniveau, einem Verfall der öffentlichen Strukturen und einer großen Abwanderung von Arbeitskräften.
Ressourcen schonen und sicheres Einkommen
Der Stall, den die Gäste aus Deutschland besichtigen durften, ist nur ein Teil des sozialwirtschaftlichen Milchviehbetriebs Câmpulung: Unter dem Dach des Renovabis-Projektpartners, der Caritas, ist in dem Bergstädtchen ein vielfältiges Ensemble von Einrichtungen und Programmen rund um die Bio-Landwirtschaft entstanden.
Angefangen hatte alles 1992, als die Caritas Bukarest mit dem Aufbau einer Außenstelle begann, die 1999 zur Caritas Câmpulung wurde. Seitdem gibt es eine ganze Reihe von Projekten, die sich vor allem um benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kümmern. Im Mittelpunkt stand und steht die Schaffung neuer Arbeitsplätze und langfristiger Zukunftsperspektiven für junge Menschen, aber genauso der Gedanke einer naturnahen Landwirtschaft. Der Betrieb sollte Ressourcen schonen und gleichzeitig ein sicheres Einkommen für die Mitarbeiter ermöglichen. Deshalb nahm 2002 ein neuer Bauernhof seine Arbeit auf – nach den Kriterien der biologischen Landwirtschaft.
300 Kilo Käse
Heute leitet Pfarrer Petru Păuleţ die Caritas Câmpulung. Er ist seit 1986 in der katholischen Pfarrei in dem Bergstädtchen tätig. Früher gab es nur einen kleinen Stall, doch Pfarrer Păuleţ ist es gelungen, über einen amerikanischen Verein Mittel für den Ausbau zu gewinnen. Jetzt liegt der Kuhstall auf einem großen Gelände des Erzbistums Bukarest außerhalb von Câmpulung.
Die Milch der derzeit 20 Kühe wird in einer eigenen kleinen Käserei verarbeitet, die Käseherstellung unterliegt genau wie die Milchproduktion den Kriterien der biologischen Landwirtschaft. 180 bis 200 Liter werden täglich gemolken, viermal pro Woche wird Käse hergestellt – im Monat bis zu 300 Kilogramm. Vertrieben werden die leckeren Laibe, die noch weitgehend in Handarbeit entstehen, von einer eigens gegründeten sozialwirtschaftlichen Firma. Der Käse erfreut sich großer Beliebtheit und findet reißenden Absatz.
Es sollen noch mehr Kühe werden
Der Gewinn aus den landwirtschaftlichen Aktivitäten fließt in pastorale und soziale Aktivitäten, größere Investitionen sind nicht möglich. Deshalb unterstützt das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis den Betrieb.
Der Milchviehbetrieb braucht dringend eine neue Jauchegrube – und einen Umkleideraum mit einem kleinen Badezimmer für die Angestellten. Denn langfristig sollen weitere Kühe dazukommen: Die Käseproduktion soll mit Hilfe von modernen und leistungsfähigen Maschinen ausgebaut werden. „Wir sind froh, dass Renovabis unseren Milchviehbetrieb unterstützt: So können wir benachteiligten Menschen helfen – und tragen mit der Herstellung von Naturprodukten zur Erhaltung der Schöpfung bei“, sagt Pfarrer Păuleţ.
So können Sie spenden
Spenden an Renovabis sind möglich auf das Konto mit der IBAN DE24 7509 0300 0002 2117 77 oder im Internet: www.renovabis.de.