Pfarrei setzt Immobilienkonzept um

Ahaus: Bedauern um Pfarrheim-Verkauf

Die Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus möchte das Josef-Cardijn-Haus an die Stadt Ahaus verkaufen. Der Verkauf sei ein erstes Resultat des Immobilienkonzepts, das die Pfarrei im Pastoralplan aufgestellt habe. Die Ahauser reagieren enttäuscht.

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Die Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus möchte das Josef-Cardijn-Haus verkaufen. Das Josef-Cardijn-Haus ist das Pfarrheim des Kirchorts St.-Josef, einem von drei Pfarrbezirken der Pfarrei in Ahaus. Die Vereine und Verbände des Pfarrbezirks nutzen das Haus regelmäßig für ihre Gruppenstunden und Versammlungen. Das Team des Musikcafés bietet in den Räumlichkeiten außerdem offene Angebote für Kinder und Jugendliche an.

Über den geplanten Verkauf hat Pfarrer Heinrich Plaßmann die Gemeinde am Mittwoch auf einer Pfarrversammlung informiert. Der Verkauf sei ein erstes Resultat des Gebäude- und Immobilienkonzepts, das die Pfarrei im Pastoralplan aufgestellt habe, heißt es in einer Meldung auf der Pfarrei-Homepage.

 

Neue Gruppenräume in Kirchenumbau

 

„Erste Prämisse“ für Erstellung und Umsetzung des Konzepts, sei „der langfristige Erhalt aller drei Kirchenstandorte unserer Pfarrgemeinde“, heißt es weiter in der Meldung. So habe der Kirchenvorstand den Beschluss zum Verkauf erst getroffen, als von Seiten des Bistums Münster bestätigt wurde, dass der Erlös des Verkaufs für den Umbau der St.-Josef-Kirche eingesetzt werden dürfe.

Laut Mitteilung plant die Pfarrei, die umgebaute Kirche mit Gruppen- und Begegnungsräumen auszustatten, in denen dann künftig die unterschiedlichen Gruppen Platz für ihre Veranstaltungen hätten. Einen derartigen Kirchenumbau gibt es bereits in Nordwalde (Kreisdekanat Steinfurt).

 

Stadt nutzt Pfarrheim künftig für Schulangebote

 

Das Alexander-Hegius-Gymnasium (links) nutzt bereits jetzt die Räumlichkeiten des Das Josef-Cardijn-Hauses (Hintergrund) mit. | Foto: Rudolf Schmitz
Das Alexander-Hegius-Gymnasium (links) nutzt bereits jetzt die Räumlichkeiten des Josef-Cardijn-Hauses (Hintergrund) mit. | Foto: Rudolf Schmitz

Einen Käufer hat die Pfarrei auch bereits gefunden: Die Stadt Ahaus möchte mit dem Josef-Cardijn-Haus den steigenden Raumbedarf des angrenzenden Alexander-Hegius-Gymnasiums decken, heißt es. Bereits jetzt werden Teile des Gebäudes für Verpflegung und Übermittagsbetreuung durch das Gymnasium genutzt.

„Trotz der Veräußerung soll eine zukünftige Teilnutzung des Josef-Cardijn-Hauses für einzelne Veranstaltungen weiterhin möglich bleiben“, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung. In die Planung des Übergangs zwischen Verkauf des Gebäudes und Fertigstellung des Umbaus der St.-Josef-Kirche möchte die Pfarrei die Verantwortlichen aus Gruppen und Verbänden mit einbeziehen.

 

Enttäuschte Reaktionen auf Facebook

 

Bereits auf der Pfarrversammlung hätten viele Teilnehmer ihre Enttäuschung über den Verkauf kundgetan. Auch im sozialen Netzwerk Facebook wird deutlich, dass viele Ahauser den Beschluss bedauern. Auf der Seite „Der Ahauser“ schreibt ein Nutzer: „War eine tolle Zeit im Café! Schade, dass ein Klassiker geht! (…) Hoffe es wird für Ersatz gesorgt, damit meine Kinder das auch erleben dürfen!“ Ein weiterer Nutzer schreibt: „Sehr, sehr traurig das Ganze! Da wird mit Nachhaltigkeit argumentiert und trennt sich dann von dem Ort, wo das wahre Gemeindeleben pulsiert. (…) Die Attraktivität für die Institution Kirche kann so nicht gesteigert werden.“

Auch ein Vertreter des Musikcafés meldet sich zu Wort: „Wir vom Musikcafé 1987 werden alles daran setzen, dass das diesjährige 30 jährige Jubiläum nicht das letzte gewesen ist. Wir versuchen auch in Zukunft diese tolle Gemeinsamkeit weiterhin zu erhalten, denn es ist der Grundstein der Jugendarbeit bei St. Josef.“

Die ganze Mitteilung lesen Sie auf der Homepage der Pfarrgemeinde St.-Mariä-Himmelfahrt Ahaus.

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