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Die Politik versagt bei der Bekämpfung von Kinderarmut. Diesen Vorwurf erhebt Bernd Siggelkow, der Gründer des christlichen Kinderhilfswerks „Die Arche“.
Der Gründer des christlichen Kinderhilfswerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, hat der Politik vorgeworfen, bei der Bekämpfung von Kinderarmut zu versagen. In Deutschland lebten mehr als vier Millionen Kinder in finanzieller Armut, sagte er dem Portal domradio.de in einem am Sonntag veröffentlichten Interview: „Ich glaube, die Zeit der weichgespülten Worte zum Thema Kinderarmut ist vorbei.“
Ein Beispiel für das Versagen sei die Kindergrundsicherung. Das Bundesfamilienministerium habe dafür zwölf Milliarden Euro berechnet. Nach einem Kompromiss seien davon gerade 2,5 Milliarden Euro übriggeblieben. „Auf die Menschen umgerechnet, die darauf Anspruch haben, bleiben 30 Euro pro Monat und pro Familie übrig. Das ist eigentlich ein Witz“, sagte Siggelkow dem Kölner Bistumssender anlässlich seines 60. Geburtstages am Sonntag.
Siggelkow kritisiert auch Bildungssystem
Scharfe Kritik äußerte der Theologe auch an dem seiner Ansicht nach „maroden Bildungssystem“. Das Geld für die Kindergrundsicherung solle besser in die Bildung fließen, „in Menschen, in Fachkräfte, in Erzieher, die gerade in Ballungsgebieten Kinder in den Schulen besser unterstützen“.
Zum Hilfswerk „Die Arche“
Die 1995 gegründete Arche ist ein evangelisches Hilfswerk, das sich für sozial benachteiligte Kinder einsetzt. Bundesweit werden den Angaben zufolge mehr als 4.500 Kinder betreut. Teil des Angebots sind Freizeitaktivitäten und gemeinsame Lernräume sowie kostenloses Essen und Kleider. Weitere Standorte befinden sich in der Schweiz und in Polen.