Rücktrittsgesuch des Kölner Kardinals offen

Bätzing kritisiert erneut fehlende Papst-Entscheidung zu Woelki

  • Der DBK-Vorsitzende Bischof Georg Bätzing kritisiert erneut den Papst im Fall von Kardinal Woelki.
  • Durch die weiterhin fehlende Entscheidung zum Rücktrittsgesuch Woelkis nehme die Kirche Schaden.
  • Dies erklärte der Limburger Bischof in einem Interview.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat erneut kritisiert, dass Papst Franziskus bisher nicht über das Rücktrittsgesuch des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki entschieden hat. Im Interview der „Westfalenpost“ (Dienstag) appellierte er an das Kirchenoberhaupt, eine baldige Entscheidung zu treffen.

Die „einsame Spitzenentscheidung“, die sich der Papst vorbehalten habe, sei ein Problem, sagte Bätzing. „Hier wie in vielen anderen Situationen zeigt einfach das System der hierarchischen Autoritätsausübung seine offensichtlichen Grenzen.“

Bätzing: Kirche leidet unter ungeklärter Situation

Der Limburger Bischof erklärte weiter: „Die Kirche im Erzbistum Köln und in unserem ganzen Land leidet durch die seit Jahren ungeklärte Situation, sie erleidet großen Schaden.“ Für die Zukunft brauche es transparente Verfahrenswege, um solche Krisen zu lösen.

Woelki steht seit mehr als zweieinhalb Jahren wegen seines Umgangs mit der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kritik. 2021 schickte Franziskus den Kardinal in eine mehrmonatige Auszeit, die Anfang März 2022 endete. Seitdem ist er wieder als Erzbischof in Köln tätig. Der Papst verlangte allerdings ein Rücktrittsgesuch von ihm. Über dieses hat das Kirchenoberhaupt bislang nicht entschieden.

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