"Mann des feurigen Wortes": Weihbischof Stefan Zekorn würdigt verstorbenen Kirchenhistoriker

Barfuß und im weißen Gewand - Arnold Angenendt in Münster beigesetzt

  • Unter großer Anteilnahme ist der renommierte Kirchenhistoriker Arnold Angenendt in Münster beigesetzt worden.
  • Der Priester und langjährige Professor war am 9. August im Alter von 86 Jahren gestorben.
  • Weihbischof Stefan Zekorn würdigte den Verstorbenen im Requiem als "Mann des feurigen Wortes" und faszinierenden Sämann.

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Unter großer Anteilnahme ist der renommierte Kirchenhistoriker Arnold Angenendt in Münster beigesetzt worden. Der Priester und langjährige Professor war am 9. August im Alter von 86 Jahren gestorben. Von 1981 bis 1999 lehrte der im niederrheinischen Goch geborene Angenendt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und hatte sich auch darüber hinaus einen internationalen Ruf als anerkannter Mittelalter-Spezialist erworben.

Auf Wunsch des Verstorbenen stand der Münsteraner Weihbischof Stefan Zekorn, Schüler Angenendts, dem Requiem in der St.-Theresia-Kirche vor. Dort hatte Angenendt mehr als zwei Jahrzehnte Gottesdienst gefeiert und gegenüber gewohnt. Nach der Totenmesse wurde er auf Münsters Zentralfriedhof beigesetzt.

 

Faszinierender Sämann

 

Zekorn würdigte den Verstorbenen als einen "faszinierenden Sämann": "Er trieb keine Wissenschaft im Elfenbeinturm um ihrer selbst willen", sagte der Weihbischof in seiner Predigt. Angenendt habe seine Vorlesungen immer auf die Zuhörenden hin gestaltet.

"Alles diente dem Säen, und deshalb ging er, der Mann des feurigen Wortes, aufs Ganze." Angenendt habe "Durchblicke auf Tiefenschichten des Lebens" eröffnet - und "Durch-Blicke auf die Transzendenz, die viele für ihr ganzes Leben geprägt haben", erklärte Zekorn laut Manuskript.

 

Angenendts Wunsch: in Albe und barfuß im Sarg

 

Dabei sei Angenendt selbst immer wieder erstaunt und dankbar gewesen "für das, was er wirken konnte". Als Professor der historischen Wissenschaft habe er sein Leben "zu einem geistlichen Opfer für die Weitergabe des Evangeliums" geformt, sagte der Weihbischof über den Verstorbenen.

Angenendt habe gewünscht, in Albe und barfuß in den Sarg gelegt zu werden, berichtete Zekorn und erläuterte: Das weiße Gewand, Untergewand der Priesterkleidung in der Eucharistiefeier, erinnere an Taufe und Unsterblichkeit. "Und barfuß, ohne Absicherung, aber in nacktem Vertrauen, geht er dem Herrn entgegen."

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