Jugendliche diskutieren mit Politikern über Umwelt-, Agrar- und Sozialpolitik

BDKJ-Aktion „Angegrillt!“ zu Themen der Europa-Wahl

Bei der Veranstaltung „Angegrillt! – nichts ist heißer als Politik“ des  Bunds der Deutschen Katholischen Jugend haben in Münster 60 Schüler mit Politikern über die anstehenden Europa-Wahlen diskutiert.

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Bei der Veranstaltung „Angegrillt! – nichts ist heißer als Politik“ haben in Münster 60 Schüler mit Politikern über die anstehende Europa-Wahl diskutiert. Eingeladen hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster, der Diözesanverband der Kolpingjungend und das Schülercafé Lenz. Während die Politiker Würstchen für die Jugendlichen grillten, standen sie dem Publikum Rede und Antwort.

„Die Jugend denkt vielleicht noch ein wenig europäischer als die ältere Generation“, erklärte Johannes Wilde den Hintergrund der Veranstaltung. „Weil sie in einem geeinten Europa aufgewachsen ist.“ Der BDKJ-Vorsitzende im Bistum sah in Themen wie Umweltschutz, Asylpolitik oder Digitalisierung Bereiche, die junge Menschen automatisch als Aufgaben der EU bewerten. „Da gibt es einige spannende Themen, bei denen die Jugend automatisch spürt, dass sie nur Hand in Hand mit den anderen Mitgliedsstaate gelöst werden können.“ Diese Themen noch einmal in den Mittelpunkt zu stellen, war die Idee bei Diskussionsrunde.

 

Frauenquote, Umwelt- und Agrarpolitik

 

In den Fragen der Schüler spiegelte sich das wider. So wurde unter anderem nach einer Bewertung der Fridays-for-Future- Kampagne, der Bedeutung einer Frauenquote oder einer Einschätzung von Upload-Filtern im Internet gefragt. Auch die Agrarpolitik und das Sterben kleinerer und mittelgroßer Bauernhöfe im Münsterland wurden zum Thema.

Gekommen waren mit Stephan Orth (Grüne), Sarah Weiser (SPD) und Tobias Bollmann (CDU) drei junge Kommunalpolitiker, die deutlich machten, welche Dinge ihnen für die Jugend in Europa besonders am Herzen liegen. Orth richtete den Blick auf „das Wahlrecht ab 16 Jahren und der Umgang mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern Europas“. Weiser forderte einen Ausbau des EU-Austausch-Programms Erasmus, das nicht nur Studierenden, sondern auch Auszubildenden und Freiwilligengruppen ermöglicht werden solle: „Denn im Kennenlernen der anderen Länder schlägt das Herz Europas.“ Bollmann plädierte deshalb dafür, „jedem Jugendlichen zum 18. Geburtstag ein Interrail-Ticket zu schenken“.

 

AfD war nicht eingeladen

 

„Die Aktion hilft, einen Überblick über die vielen politischen Themen zu bekommen, die es derzeit gibt“, sagte Maren Klasvogt. Die 18-jährige Schülerin war auf dem Schulweg zufällig an der Diskussionsrunde vorbeigekommen, die vor dem Café Lenz an der Jugendkirche „effata!“ stattfand. „Es ist eine Chance, im Vorfeld einer solchen Wahl ein Gefühl für Positionen der einzelnen Partien zu bekommen.“

Vertreter weiterer Parteien hatten ihre Teilnahme kurzfristig absagt. Die AfD stand erst gar nicht auf der Einladungsliste. „Solange sie kein Programm hat, den Holocaust leugnet und Menschen ausgrenzt, ist sie auf unseren Veranstaltungen nicht willkommen“, sagte der BDKJ-Vorsitzende Wilde. Damit halte man sich an den Beschluss des BDKJ auf Landesebene, der AfD für ihre Positionen keine Bühne zu bieten.

Die Aktion „Angegrillt – nichts ist heißer als Politik“ fand nach den vergangenen Landtags- und Bundestagswahlen bereits zum dritten Mal statt. Auch dieses Mal hatten die Jugendlichen am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit, eine der vertretenen Parteien als eigenen Favoriten zu wählen. Das Ergebnis wurde im Anschluss den Politikern mitgeteilt.

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