Victor Ndione folgt auf Münsterländer Martin Happe

Begeistert von Galen: Mauretanischer Bischof übernimmt Wahlspruch

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Der neue Bischof von Mauretanien stammt aus dem Senegal – übernimmt aber den Wahlspruch des seligen Bischofs Clemens August von Galen aus Münster. Wie es dazu kam.

Ein Galen-Verehrer folgt einem Münsterländer: Victor Ndione ist zum Bischof von Nouakchott in Mauretanien geweiht worden. Er folgt auf den aus Sendenhorst nahe Münster stammenden Ordensmann Martin Happe. Den Wahlspruch übernimmt Ndione vom seligen früheren Bischof von Münster, Kardinal Clemens August Graf von Galen: „Nec laudibus nec timore: Weder durch Lob noch durch Furcht“.

Ndione habe 2005 gemeinsam mit dem damaligen Bischof Happe die Lambertikirche in Münster besucht und eine französische Ausgabe der berühmten Galen-Predigten mitgenommen: „Die Predigten des Seligen haben ihn sehr fasziniert“, berichtet Weihbischof Stefan Zekorn der Bischöflichen Pressestelle Münster.

Weihbischof aus Münster bei Weihe in Mauretanien

Als Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster nahm Zekorn an der Weihe in Mauretanien teil. Der Galen-Wahlspruch sei ihm „überall begegnet“, so Zekorn: „In der Kathedrale stand er über dem Altar neben dem Kreuz auf Französisch, auf allen Plakaten und auch auf T-Shirts der Ehrenamtlichen stand dieser Wahlspruch.“ Auch seien zwei Lieder mit dem Wahlspruch komponiert worden.

Bischof Ndione stammt aus dem westafrikanischen Senegal, einem Nachbarland Mauretaniens. Zekorn brachte dem Neugeweihten eine Galen-Reliquie mit als „Zeichen der Verbundenheit“ zwischen den Bistümern Nouakchott und Münster.

Muslimisch geprägter Staat

Gemeinsam mit dem früheren Bischof Happe habe der Weihbischof auch den Bau eines Schwesternhauses und eines Pastoralzentrums besichtigt, das wesentlich vom Bistum Münster finanziert werde, heißt es weiter. Dort sollten nicht nur die wenigen Katholiken unterstützt werden, etwa bei der Kommunion-, Firm- und Ehevorbereitung. „Eine wichtiges Angebot dort sind interreligiöse Gespräche und Alphabetisierungskurse für Frauen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit“, sagt Zekorn. So gut wie alle Mauretanier sind Muslime.

„Die Katholiken in Nouakchott stammen aus 24 Nationen“, führt Zekorn aus. Deshalb habe es bei der Weihe Gesänge in unterschiedlichen Sprachen gegeben – allerdings auch auf Latein. Der Weihbischof spricht vom „eindrücklichen Erlebnis“ einer „Weltkirche mit einer teilweise gemeinsamen Liturgiesprache“.

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