Genn: „Bischof Martin ist ein Friedensstifter“

Mauretaniens Bischof Happe feiert 50. Priesterjubiläum in der Heimat

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Mauretaniens katholischer Bischof Martin Happe hat in seiner Heimat Sendenhorst sein goldenes Priesterjubiläum gefeiert. Auch Bischof Felix Genn kam diesem Gottesdienst.

Der Kontakt zu den Menschen in seiner Heimat Sendenhorst (Kreis Warendorf) ist Bischof Martin Happe wichtig: „Hier ist meine Berufung entstanden.“ Umso größer war die Freude des 77-Jährigen, am 27. August im Beisein seiner Verwandten sowie vielen deutschen Weggefährten und Bekannten sein goldenes Priesterjubiläum mit einem festlichen Gottesdienst in der St.-Ludgerus-Kirche in Albersloh feiern zu dürfen. Münsters Bischof Felix Genn, der seinen Mitbruder bereits in Mauretanien besucht hat, stand neben ihm am Altar, ebenso Ortspfarrer Clemens Lübbers, dessen Vorgänger Wilhelm Buddenkotte, Pater Babu Kollamkudy und Pater Rudi Pint, Oberer der deutschen Provinz der Afrikamissionare.

„Als ich 1973 in Sendenhorst zum Priester geweiht wurde, konnte ich mir nicht vorstellen, über wie verrückte Wege Gott mich führt. Aber ich habe es keinen Tag bedauert, mich auf dieses Abenteuer der Christusnachfolge im priesterlichen Dienst eingelassen zu haben“, hatte der Jubilar im Vorfeld im Gespräch mit der Bischöflichen Pressestelle betont. Happe gehört den Afrikamissionaren („Weiße Väter“) an und war deshalb nach der Weihe 22 Jahre in Mali tätig. Seit inzwischen 28 Jahren lebt er in Mauretanien und ist dort Bischof von Nouakchott, dem einzigen Bistum in dem überwiegend islamisch geprägten Land, das bis zu 5.000 Katholiken zählt. 2020 konnte Happe sein silbernes Bischofsjubiläum begehen, aufgrund der Corona-Pandemie war eine Feier aber nicht möglich. „Ich freue mich, heute mit Ihnen gemeinsam für all dies Danke zu sagen“, wandte sich Happe zu Beginn des Gottesdienstes an die Gemeinde.

Genn würdigt Wirken Happes in Afrika

Bischof Genn griff in seiner Predigt den Primizspruch Happes aus dem Johannesevangelium auf, der lautet: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ Jener Satz verdeutliche die Berufung eines Missionars, erklärte Genn. „Diese Liebe, die jeder von uns in verschiedenen Bereichen und an verschiedenen Orten verwirklicht, wollte Bischof Martin den Menschen in Afrika schenken“, so Münsters Bischof und nannte Beispiel von Projekten, die Happe in Afrika umgesetzt hat, darunter der Bau einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die Gründung von Schulen sowie einer Zeltstadt. „Und ich denke daran, dass Martin seinen Dienst wesentlich in der Verkündigung und in der Feier der Eucharistie vollzogen hat, weil er sich aus einem inneren Antrieb heraus von Jesus hat berühren lassen“, fuhr Genn fort.

Happe setzt sich in Mauretanien besonders für das Miteinander der Religionen ein. Ein Ausdruck dafür sei laut Genn auch der Wahlspruch Happes anlässlich seiner Bischofsweihe: „Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“ Damit mache Bischof Martin deutlich, „dass er in diesem islamischen Land nichts anderes sein möchte als ein Friedensbringer“, erklärte der Bischof. Sicherlich schmerze es, zu sehen, dass Mali aufgrund anhaltender kriegerischer Auseinandersetzungen nicht zur Ruhe kommt, dass in Mauretanien immer wieder Gespräche zwischen Vertretern des Islam und der Zivilgesellschaft geführt werden müssen und viele Flüchtlinge aus ganz Afrika an der Küste des Landes stranden.

Happe sammelt Spenden für Mauretanien

„Doch mit seiner unaufdringlichen Art, Zeugnis zu geben, ist Bischof Martin ein Friedensstifter. Mit seiner Gemeinde setzt er Akzente und verwirklicht etwas von dem Frieden, der eine Gesellschaft zusammenhalten kann“, würdigte Bischof Genn und dankte seinem Mitbruder von Herzen für dessen Dienst. „Wie unergründlich sind Gottes Wege, dass er einen Menschen aus Sendenhorst erwählt hat, um ihn nach Afrika zu senden und dort etwas von dem zu verkünden, der Christus und damit der Schlüssel unseres Lebens ist“, schloss er.

Bei bestem Wetter setzte sich die Feier auf dem Kirchplatz fort, wo die Gemeinde Gelegenheit bekam, dem Jubilar persönlich zu gratulieren. Weil Bischof Happe anlässlich seines Bischofs- und Priesterjubiläums in Mauretanien zahlreiche Geschenke, darunter viele afrikanische Tücher, Gewänder und andere Kostbarkeiten, erhalten und nicht für alle Verwendung hat, gab er diese auf dem Kirchplatz – unterstützt von Ehrenamtlichen – gegen eine Spende weiter an Interessierte. Der Erlös kommt auf seinen Wunsch der Arbeit in einer Tagesstätte für Kinder mit schweren Behinderungen in Mauretanien zugute.

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