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Er stammt aus Sendenhorst (Kreis Warendorf), lebt seit Jahrzehnten in Mauretanien und hielt auch als Bischof den Kontakt in die Heimat: Jetzt tritt Martin Happe in den Ruhestand.
Der gebürtige Münsterländer Martin Happe (78) übergibt sein Amt als Bischof in Mauretanien in jüngere Hände. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte, nahm Papst Franziskus Happes altersbedingten Rücktritt an und ernannte Victor Ndione (50) zum neuen Bischof von Nuakschott. Ndione stammt aus dem benachbarten Senegal.
Der in Sendenhorst bei Münster geborene Happe ist einer der längst gedienten deutschen Missionare des Ordens der "Weißen Väter" (Afrikamissionare) in Nordwestafrika. Er wirkte zunächst in den 70er Jahren als Missionar in Mali, dort leitete er unter anderem das Bistum Mopti als Administrator.
Enge Verbundenheit mit der Heimat
Im November 2023 war Happe mit dem Bundesverdienstkreuz augezeichnet worden. Bei der Überreichung in Nouakchott erklärte die deutsche Botschafterin, Isabel Hénin, der Bischof werde geehrt „für sein jahrzehntelanges, unermüdliches und außergewöhnliches Engagement zunächst in Mali, dann aber vor allem in Mauretanien für benachteiligte Menschen und für einen respektvollen Dialog zwischen Religionen und Kulturen“ geehrt, erklärte die Botschafterin.
Sein 50-jähriges Priesterjubiläum feierte Happe im August 2023 in seiner Heimat Sendenhorst - gemeinsam mit Münsters Bischof Felix Genn, der in 2019 in Mauretanien besucht hatte. Der Kontakt zu den Menschen in seiner Heimat sei ihm wichtig, sagte er damals: „Hier ist meine Berufung entstanden.“ Und er erzählte: „Als ich 1973 in Sendenhorst zum Priester geweiht wurde, konnte ich mir nicht vorstellen, über wie verrückte Wege Gott mich führt. Aber ich habe es keinen Tag bedauert, mich auf dieses Abenteuer der Christusnachfolge im priesterlichen Dienst eingelassen zu haben“, hatte der Jubilar im Vorfeld im Gespräch mit der Bischöflichen Pressestelle betont.
Überwiegend muslimisches Land
2018 besuchte er zudem die Redaktion von Kirche+Leben und berichtete ausführlich über seinen langjährigen Dienst nicht zuletzt als Bischof in Mauretanien, einem überwiegend muslimischen Land. Die katholische Kirche besteht dort aus rund 5.000 Menschen in einem Volk von rund 4 Millionen.
Happe kümmerte sich in seiner Zeit als Bischof unter anderem um gestrandete Bootsflüchtlinge und ihre Angehörigen. Er wurde 2009 für sein soziales Engagement, seine "unvoreingenommene Haltung zum Islam" und sein Wirken für Migranten und deren Hinterbliebene mit der Bernhard-Kleinhans-Plakette ausgezeichnet.