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Die Gesprächskultur bei der Weltsynode hat Bischof Felix Genn als vom Heiligen Geist geprägt erlebt. Das machte er bei der Sitzung des Diözesanrats im Franz-Hitze-Haus in Münster deutlich. Das Domkapitel stellte außerdem seine Pläne für die nächste Bischofswahl vor.
Eine äußerst konstruktive Gesprächskultur hat Bischof Felix Genn beim Rückblick auf die Weltsynode in Rom vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Diözesanrats hervorgehoben. Beeindruckt zeigte er sich von den Gesprächen, die geprägt gewesen seien von der Bereitschaft, aufeinander zu hören: „Wir haben miteinander im Heiligen Geist gesprochen.“ Jede und Jeder sei angehört worden: Es sei nicht nur darum gegangen, die Meinung des anderen zu hören, sondern zu akzeptieren, was der Geist Gottes durch ihn sage. „Ich habe erlebt: Der Protagonist der Synode ist der Heilige Geist. Der Geist Gottes ist in der Lage, etwas in Bewegung zu bringen, das ich nicht für möglich gehalten hätte.“
Als prägend und weiterführend habe er bei den Beratungen der Weltsynode den Wechsel zwischen Gespräch, Schweigen und Gebet empfunden. „Wir haben Synodalität miteinander erfahren und erlebt.“ Genn sprach sinnbildlich von einem zunächst noch kleinen Senfkorn, das wachsen und die Kirche verändern werde. Davon sei er „zutiefst überzeugt“. Nun gehe es darum, Formen und Erfahrungen von Synodalität auch auf die Ebene der Pfarrei, der Diözese und der Bischofskonferenz zu übertragen.
Genn: Krieg und Klimakrise müssen Christen beschäftigen
Die Synode sei jedoch „massiv überschattet“ gewesen von den Konflikten in der Welt, machte der Bischof deutlich: dem Kriegsgeschehen in der Ukraine sowie dem Anschlag der Hamas am 7. Oktober mit dem dadurch ausgelösten Krieg. Im Zusammenhang mit den weltweiten Problemen sprach Genn auch das kürzlich veröffentlichte Apostolische Schreiben des Papstes zur Klimakrise „Laudate Deum“ an.
„Wir stehen in einer Weltkrise, die wir nicht überschauen können“, sagte er. Man befasse sich noch zu viel mit kircheninternen Themen, machte er deutlich. Die vielen Berichte von unsäglicher Not, Migration, Hunger, Krieg und Umweltzerstörung sollten jedoch ebenfalls Themen sein, „die uns als Christen beschäftigen müssen“.
Bei Kandidaten für Bischofswahl werden 16 Laien gehört
Die Domkapitulare Antonius Hamers und Stefan Sühling informierten beim Diözesanrat über die Beteiligung von Laien bei der Bestellung eines neuen Diözesanbischofs, nachdem Bischof Felix Genn im Jahr 2025 die für Bischöfe übliche Altersgrenze von 75 Jahren erreicht haben wird. Dem Domkapitel sei es ein Anliegen, bei den Überlegungen im Hinblick auf das Aufstellen einer Vorschlagsliste von Kandidaten intensiv mit Nichtklerikern ins Gespräch zu kommen, machte Hamers deutlich.
So sollen analog zur Zahl von 16 Domkapitularen auch 16 Mitglieder des Diözesanrates, die von diesem Gremium eigenständig ausgewählt werden, in die Überlegungen einbezogen werden. Bei den gemeinsamen Beratungen gehe es darum auszuloten, was für die Zukunft des Bistums notwendig sei, welches Persönlichkeitsprofil es für die Leitung brauche und welche Kandidaten dafür infrage kämen. Dabei werde auch die Stimme der Nichtkleriker „in gebührender Weise gewürdigt“. Das Staatskirchenrecht sehe jedoch vor, dass das Domkapitel anschließend über die Vorschlagsliste der Kandidaten entscheide, sagte Hamers.
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