Frauenfriedenswallfahrt des KDFB in Frankfurt

Büdenbender kritisiert Männerdominanz im Kirchenraum

  • Die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, hat auf der Frauenfriedenswallfahrt des Katholischen Deutschen Frauenbundes die Männerdominanz in der Kirche kritisiert.
  • Frauen sollten predigen und vom Glauben verkünden dürfen.
  • Das Gemeindelebe werde vielerorts durch das Engagement der Frauen am Leben gehalten.

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Elke Büdenbender, Juristin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, fordert weitere Schritte zur Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche. "Wenn man im Lichte der vielen Benachteiligungen priorisieren müsste, sollte zunächst das liturgische Bild korrigiert werden: Immer dominieren Männer den Chorraum", sagte Büdenbender am Samstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Frankfurt. "Frauen sollten predigen und damit vom Glauben verkünden dürfen." Das wäre "ein erstes, wichtiges Signal".

Büdenbender war am Samstag zur Frauenfriedenswallfahrt des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in Frankfurt eingeladen. Der KDFB fordert die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern der katholischen Kirche - also zu Diakonat, Priesteramt und Bischofsamt. Büdenbender sagte dazu: "Die Position des KDFB zum Thema Frauenordination ist kein Geheimnis – ich unterstütze diese Position sehr."

Frauen halten Gemeinden am Leben

In Frankfurt, aber auch andernorts in Kirchengemeinden, treffe man auf "viele starke Frauen in der Kirche", sagte Büdenbender. "Oft liegt es nur am Engagement dieser Frauen, dass das Gemeindeleben mit seinen vielen Angeboten für Familien, Kinder und marginalisierten Gruppen am Leben gehalten wird."

Bei der Wallfahrt waren Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland zur Frauenfriedenskirche gepilgert. Unter der Überschrift "Macht.Frauen.Stark. - für den Frieden" stand die Rolle von Frauen in Friedensprozessen im Mittelpunkt.

Frauenfriedenskirche in Frankfurt

Die Frauenfriedenskirche wurde ab 1927 zum Gedenken für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gebaut und 1929 geweiht. Der Katholische Deutsche Frauenbund hatte die Frauenfriedenskirche als Gedenkstätte konzipiert und den Bau zum großen Teil finanziert.

In Frankfurt blickte der KDFB auch auf sein 120-jähriges Bestehen. 1903 hatten katholische Frauen aus der damaligen bürgerlichen Frauenbewegung einen Verein in Köln gegründet, dem kein Kleriker, sondern gewählte Frauen vorstehen sollten. Sein damaliger Name: Katholischer Frauenbund. Der Name änderte sich 1921 in Katholischer Deutscher Frauenbund - KDFB. Heute sieht sich der Frauenbund als "eine Stimme, die in Kirche, Politik und Gesellschaft unverzichtbar ist".

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