Gründe unbekannt - Regime unterdrückt jede Kritik

Bürgerrechtler: Drei katholische Priester in Belarus festgenommen

  • Nach Angaben von Bürgerrechtlern wurden in Belarus drei katholische Geistliche festgenommen.
  • Die Gründe für die Festnahmen seinen unbekannt, sagt die Organisation "Christian Vision for Belarus".
  • In dem Land wird jede Kritik am Regime unterdrückt.

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Die Polizei im autoritär regierten Belarus hat laut Bürgerrechtlern drei katholische Geistliche festgenommen. Aus unbekannten Gründen seien an drei verschiedenen Orten in der Region Witebsk im Norden des Landes zwei römisch-katholische und ein griechisch-katholischer Priester abgeführt worden, berichtet die Organisation "Christian Vision for Belarus". Die Behörden hätten ihre Mobiltelefone und Computer beschlagnahmt.

Die römisch-katholischen Priester stammen demnach aus der Stadt Mjory und einem Nachbarort, wo sie Pfarreien leiten. Der griechisch-katholische Geistliche wurde laut "Christian Vision for Belarus" in Polzok festgenommen.

Geistliche wurden wiederholt verurteilt

Die Behörden in Belarus unterdrücken jede öffentliche Kritik am Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko und an dessen Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Selbst das Zeigen der ukrainischen Fahne auf Facebook-Profilen wurde bereits geahndet.

Gerichte verurteilten wiederholt Geistliche verschiedener Konfessionen. Im Juli 2022 musste etwa ein katholischer Geistlicher für 15 Tage ins Gefängnis, weil er gegen Vorschriften für die Organisation von Großveranstaltungen verstoßen haben soll.

Minister sprach mit Vatikan-Botschafter

Rund zehn Prozent der Belarussen sind katholisch. Wegen der massiven staatlichen Repressionen halten sich die Bischöfe des Landes mit Kritik an Menschenrechtsverletzungen zurück.

Der belarussische Außenminister Sergej Alejnik hatte zuletzt am Montag den Vatikan-Botschafter Erzbischof Ante Jozic empfangen. Beide Seiten hätten ihr Interesse bekräftigt, ihre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen fortzusetzen, teilte das Ministerium mit. Laut Jozic ging es auch um den Besuch des Leiters der Vatikanbehörde für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti, im bedeutendsten katholischen Wallfahrtsort von Belarus, Budslaw, Ende Juni.

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