Kirchentags-Präsident: Weiter an öffentlichen Debatten beteiligen

De Maizière an Kirchen: Mischt euch ein, redet euch nicht klein!

  • Thomas de Maizière, früherer Bundesminister, rät den Kirchen, sich mutig in öffentliche Debatten einzumischen.
  • Manche sagten, die Kirche könne erst wieder glaubwürdig öffentlich auftreten, wenn die inneren Probleme bearbeitet seien.
  • Dem widerspreche er.

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Thomas de Maizière, früher Bundesinnen- und Verteidigungsminister, heute Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2023, rät den Kirchen, sich mutig in öffentliche Debatten einzumischen. Bei manchen gebe es die Überzeugung, die Kirche könne erst wieder glaubwürdig öffentlich auftreten, wenn die eigenen, inneren Probleme bearbeitet seien, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Da widerspreche ich. Wir können doch nicht an unsere Kirche ein Schild 'Wegen Umbauarbeiten geschlossen' hängen."

Auch hält der frühere Politiker nichts davon, dass die Kirchen sich selbst kleinreden. Selbst wenn nur rund die Hälfte der Deutschen Mitglied einer der beiden großen Kirchen sei, sei das zwar weniger als früher, aber immer noch "verdammt viel", sagte er. "Das ist immer noch ein großer Schatz. Den sollte man nutzen, anstatt die Schrumpfbewegung zu bejammern."

"Kirchentage öffnen"

Zugleich warb er für eine Öffnung des Kirchentags. Das Treffen in Nürnberg wolle auch Menschen ansprechen, die aus der Kirche ausgetreten seien. Sie seien noch offen für den Glauben, aber frustriert über die Institution Kirche, betonte de Maizière.

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